USA-West 2014

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

A sunny day in San Diego

BAE1688 (20140920)
Jürgen vor der USS Midway im Hafen von San Diego, CA


Ausgeschlafen, doch im Frühstücksraum ist uns derzeit noch zu viel traffic. Das Best Western ist ziemlich groß und alle wollen wohl früh los - wir nicht. In aller Ruhe suchen wir noch die Fotos vom Ranch-Tag aus und bereiten alles vor, um sie bald hochladen zu können.

Dann gibt es Frühstück und wir langen kräftig zu. Neu: Burritos - das sind mexikanische Lahmacuns oder Loempias oder wie man sie vergleichen will. Kann man gut mir den Fingern essen und heute sind sie „frühstücksmäßig“ mit Käse, Ei und Fleisch gefüllt. Bratkartoffeln, gekochtes Ei, Bagel, Frischkäse (für Gabi eine selbst gezimmerte Waffel), O-Saft und Kaffee - der Tag kann beginnen..

Wir haben einen Plan und dazu speichere ich erst mal einige Adressen in mein TomTom, damit ich auch finde, was ich suche. Ohne Navi ist es für mich unvorstellbar, hier zurecht zu kommen.
San Diego ist recht hügelig und es gehen einige Interstates mitten durch die City. Dazu kommen viele Highways mit Gott weiß wie vielen Spuren. Es fährt sich irgendwie gut hier, aber sich dabei auch noch orientieren zu müssen wäre für mich too much.

Als erstes steuern wir „
Old Town San Diego Historic State Park“ an und sind - zack - in 10 Minuten vor Ort. Das hier ist eine Kombination aus alten Häusern rund um den ursprünglichen Entstehungsort San Diegos, die zum Teil als Museum ausgestaltet sind. Man kann sich die alte Schule, das Gerichtsgebäude, Läden, Restaurants etc. ansehen und auch mit echten alten Morseapparaten spielen. Es gibt Postkutschen etc. Wo war ich? Kombination: ja - kombiniert wird das ganze mit sehr vielen Läden, die ebenfalls zum Teil sehr schön und liebevoll gestaltet sind (Seifen, Kerzen, Tabak, Zigarren & Pfeifen, Silberarbeiten) - es gibt aber auch Kitsch und Tand in wirklich allen (!!) erdenklichen Formen und Farben. Wir streunen eine Zeit lang herum, machen ein paar Fotos und verschwinden wieder.

Nächstes Ziel:
Embarcadero, die Marina des Ortes (spanisch für „Kai“ oder „Anlegeplatz“). Wir spüren schon, dass wir hier ganz knapp an der mexikanischen Grenze sind. Es sind auffällig viele Mexikaner hier unterwegs und einiges kommt und spanisch vor. Zack - 10 Minuten später sind wir hier. So kann es weiter gehen. Wir finden völlig problemlos einen Parkplatz in der Nähe der „Midway“ (später mehr dazu), kaufen ein paar Quadratmeter für die nächsten 12 Stunden und sind unser Auto so erst mal los. Komische Abstufungen: Zahle für 1 Stunde, 12 Stunden oder 24 Stunden - sonst keine Auswahl. Ich schaue kurz aufs Autodach, ob da Reifenspuren sind von dem Flieger, der gerade über uns hinweg eingeflogen ist. Ungelogen: Der Airport ist mitten in der City und wenn die großen Maschinen landen, dann sind sie (während du seelenruhig an der Ampel stehst) so nah über dir, dass du meinst, sie anfassen zu können. Wie gesagt: ungelogen!

Mit wenigen Schritten sind wir am Wasser - direkt im Bereich der Terminals für die großen Kreuzfahrtschiffe, Fähranleger und Boote, die Hafenrundfahrten durchführen. Die
USS Midway liegt direkt nebenan in Sichtweite.

Wir haben uns vorgenommen, eine
Hafenrundfahrt zu machen, damit wir die Stadt von der Seeseite her kennen lernen. Gesagt getan: Es gibt die einstündige Nordtour und die einstündige Südtour. Wir hatten beides im Sinn und nehmen daher die preisgünstigere Kombination, die nach Adam Riese nun 2,25 Stunden dauert (weil der Pott zwischendrin kurz anlegt und die rausschmeißt, die nur eine Stunde bezahlt haben). Bis zum Ablegen um 12:30 Uhr ist noch etwas Zeit und so nähern wir uns erstmals der USS Midway, jenem Giganten der Flugzeugträger, der einst das größte Schiff der Welt war, schon im 2. Weltkrieg agierte und auch den „Desert Storm“ 1990 im Irak noch mittun durfte. Heute hat sie ihre Ruhestätte bereits seit 10 Jahren hier in San Diego gefunden. Sie dient als Museum - freier Eintritt für alle aktiven Soldaten, 10 $ für alle, die mal in der Army waren (in der „richtigen“ natürlich), alle anderen würden 20 $ zahlen. Dafür kriegt man bestimmt was geboten, denn unter 2 Stunden kommt man bestimmt nicht wieder runter.

Wir machen ein paar Fotos und entern dann unseren Dampfer. Erst mal müssender aber die Leute aussteigen lassen, die runter wollen oder müssen. Das Schiff muss aus dem nahen Japan kommen, denn (ungelogen, wir haben später gefragt) 400 (!!) dieser Landleute trollen sich vom Schiff. Endlich sind wir an Bord und es kann losgehen. Gabi, Jürgen und „Tiny Little Bear“ sitzen erste Reihe Mitte - ohne Riesenschnauzer. Aber nicht lange! Kaum hat das Boot abgelegt, stehen alle an der Reling und schießen Fotos. Wir auch.

Die Sonne dachte wohl, wir seien doof. Gleicher Trick wie gestern. Diesig, wolkig bis um 11:30 Uhr. Dann (sorry) - zack - strahlendblauer Himmel ohne ein einziges Wölken. Und: braten!! Die schlaue Gabi hat aber Sonnenmilch eingepackt und darin baden wir jetzt erst mal ausgiebig. Außerdem zippt sie sich die langen Hosenbeine an, mehr Sonne vertragen ihre geschundenen Oberschenkel nach gestern nicht mehr. Ätsch! Fahrtwind kühlt natürlich - dennoch hat die Sonne natürlich auch heute wieder gewonnen - puh, wir haben wieder was abgekriegt.

Die Hafenrundfahrt: erst die
Nordtour: Auf der Landseite erst die Midway, dann die Skyline von San Diego mit all ihren Hochhäusern, der Airport, Anlegestellen, Golfplätze, Point Loma etc. Am Wendepunkt Pelikane, Seelöwen etc. Auf der eigentlichen „Seeseite“ ist die Halbinsel Coronado - hier mit militärischen Flugplätzen, irre vielen Kampfjets und Hubschraubern, von denen auch immer wieder mal welche über uns hinweg knattern.

Gegenüber der Midway liegt dort auch die „
USS Ronald Reagan“, ein Flugzeugträger, der mit 85 Flugzeugen sogar noch 10 mehr an Bord hat als die Midway. 5.700 Mann (und Frauen?) Besatzung hat das Schiff. Die sind soooo unglaublich groß. Wir lassen wieder Leute raus (vorwiegend Japaner - irgendwie ist hier ein Nest, denn neue kommen an Bord).

Nun die
Südtour: noch mehr Militär. Wir kennen von mindestens der Hälfte aller amerikanischen Flugzeugträger, Zerstörer etc. jetzt Name, Anschrift, Hausnummer, Besatzung, Bewaffnung und Einsatzgebiet. Das ist schon irre - aber San Diego ist einer DER Stützpunkte der Navi Seals und Airforce. Es gibt aber auch die wirklich imposante und sehr hohe Brücke nach Coronaro zu sehen, die wir 2 x unterqueren. Insgesamt sind das zwei sehr entspannte und extrem sonnige Stunden. Übrigens habe ich mit meiner in diesem Zusammenhang wirklich blöden (aber obligatorischen und oft wirkungsvollen) Frage nach einem „Discount“ für AAA(ADAC)-Mitgliedschaft tatsächlich 10% des Fahrpreises erlassen bekommen - so kann ich Gabi einen Tequila Sunrise zum Bootsausflug spendieren.

Um 14:45 Uhr sind wir wieder von Bord und spazieren nochmal an der Midway vorbei bis hin zum Denkmal für den einsamen Soldaten, der innig seine Braut (oder war es die erstbeste Frau, die ihm in die Arme lief?) küsst, bevor er in See sticht (oder nachdem er nach monatelanger Reise wieder festen Boden betritt??) Ich weiß es nicht - gut gemacht ist das Riesending allemal. Guckt bei den Fotos!

Auch der Entertainer und Truppenbetreuer
Bob Hope hat hier sein Denkmal mit Blick auf die Midway. Er war wohl sehr beliebt. ich finde gerade im Netz eines seiner Zitate und möchte das nicht vorenthalten, da es sehr gut zu der heute erlebten Militärpräsenz passt: „As soon as the war ended, we located the one spot on earth that hadn’t been touched by the war and blew it to hell.“ Weitere Kommentare erübrigen sich hier.

Als nächstes stehen
Downtown mit der „Horton Westfield Plaza“ und dem „Gaslamp Quarter“ auf dem Programm. Da es bis dorthin nur 1,5 km sind und wir einen soo schönen Parkplatz haben, lassen wir das Auto stehen, laden Weintrauben und Wasser nach und gehen zu Fuß. Gute Entscheidung! Wir passieren den Santa Fee Bahnhof und gehen durch die Hochhausschluchten zur Plaza - einem typisch amerikanischen Einkaufszentrum mit hunderten Läden auf 7 Etagen. Dort schauen wir uns etwas um und gehen dann ins Gaslamp Quarter. Ehemals sehr verrucht und gefährlich (selbst Whyat Earp hatte hier 4 Bordelle) ist es heute ein echtes Szeneviertel mit historischen Bauten (u.a. die genannten Bordelle) und flippigen Kneipen. Ohne fahren zu müssen hätten wir hier locker versacken können.

Als später unsere Füße Protest einlegen gehen wir zurück zum Auto. Ich habe eine Restaurantempfehlung von gestern noch im Navi und (ok - jetzt nervt es langsam) - zack - 10 Minuten später sind wir da. Bevor wir eintreten, werden wir noch schnell Mitglied einer Kette von Liquor-Stores und bekommen so Prozente auf unseren letzte Weineinkauf für dieses Jahr. Im „
Fish-King“ genießen wir dann Shrimps und Scallops der Extraklasse - Seafood musste heute einfach sein - nach dem Programm.

Nun sitzen wir wieder auf unserem Zimmer - müde, aber glücklich nach einem „sunny day in San Diego“ - das war es, was der Käpt’n seinen Fahrgästen immer wieder gewünscht hat; wir haben ihn bekommen.

Und was gibt’s morgen? Den angeblich besten
Zoo der USA im ebenfalls sehr großen und bekannten „Balboa Park“. Wo das ist? In „Sunny San Diego!!

Tagesetappe: 31 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA