USA-West 2014

Hinweis

Tja, eigentlich müsst ihr nur die Einräge lesen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten:

Unten in dieser Seitenleiste findet ihr Stichworte und Daten, die euch helfen, bestimmte Beiträge schneller wieder zu finden.
Insbesondere sind die älteren Beiträge im "Archiv" zu finden - sie sind unter den Datumsangaben wochenweise abgelegt!

Auch steht der neueste Eintrag immer
oben auf der Seite! Wenn ihr die Reihenfolge benötigt, weil ihr z.B. einige Tage nicht "mitgereist" seid, dann lest die Einträge bitte von unten nach oben.

Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

California

Warner Bros. Studios & easy californian livin'

BAE3120 (20140924)
Gabi nimmt (nur vorübergehend) Abschied von Santa Monica, CA


Heute gibt es zunächst mal keinen ausführlichen Tagesbericht. Koffer packen und „Robin Hood - der König der Diebe“ haben jetzt Vorrang und morgen früh müssen wir sehr zeitig raus. Irgendwie bringen die hier jeden Abend einen unserer Lieblingsfilme. Uns geht es sehr gut (den Umständen entsprechend, denn wer trennt sich schon gerne von LA, dem Westen der USA, unserem treuen Nissan, dem blauen Himmel und der strahlenden Sonne etc.?)!

Am Wochenende liefere ich aber noch den heutigen und morgigen Tag nach - versprochen. Allen, die uns in den vergangenen Wochen so treu gefolgt sind, schon jetzt ein erstes herzliches „
Dankeschön!“ Wir hoffen, ihr hattet euren Spaß und wir haben euch unsere Erlebnisse und Reiseunternehmungen plastisch nahe gebracht.

So, Wartezeit bis zum boarding - da werde ich mal den gestrigen Tag Revue passieren lassen:

Wir lassen es ruhig angehen an diesem Morgen. Als fester Programmpunkt ist heute noch der Besuch in einem der
Filmstudios angesagt. Am Bekanntesten sind die Universal Studios, die die Präsentation ihrer Arbeit mit einem Vergnügungspark inklusive verschiedener „Thrill-Rides“ (Fahrgeschäfte) verbinden. Danach steht uns dieses mal nicht der Sinn.

Ich buche daher übers Internet 2 Plätze bei der sog.
VIP-Tour durch die Warner Bros. Studios für 13:15 Uhr. Da bleibt bis dahin noch Zeit für einen Besuch in einem der zahlreichen Apple-Stores in LA. Der nächstgelegene ist am Santa Monica Boulevard - ich programmiere das Navi und los geht es.

Die angegebene Adresse führt ins Parkhaus der „
Westfield Plaza“. Hierunter verbirgt sich eine jener typisch amerikanischen Anhäufung der verschiedensten Einkaufsmöglichkeiten in einer netten, sauberen und gut durch Security bewachten Umgebung.

Gabi fällt gleich einer Kosmetikerin in die Hände, die ihr verschiedene Cremes und Tinkturen ins Gesicht und auf die Arme tupft. Gabi scheint recht angetan und nimmt die angebotenen Pröbchen gerne mit.

Um die Ecke ist der
Apple-Store und davor eine Schlange derjenige, die sich ein iPhone 6 oder 6+ reserviert haben und nun drauf warten, das ersehnte Teil in Empfang nehmen zu können. Wir dürfen sofort rein und schauen uns um. Typisch Apple - alles aufgeräumt und übersichtlich präsentiert. Das iPone 6+ ist ein Monstrum - mir für ein Telefon viel zu groß. Selbst das iPhone 6 ist größer als mein 5er und ich weiß wirklich nicht, ob ich das gut finden soll - schließlich trage ich das ja ständig mit mir rum. Dafür ist es dünner, leichter und liegt wegen der abgerundeten Ecken sehr angenehm in der Hand. Und schnell ist es.

Wir schlendern weiter herum und geraten in einen
Bose-Store. Hier unterhalte ich mich sehr nett mit dem Verkäufer über unsere im vergangenen Jahr erstandene Soundanlage und er zeigt mir das WLAN-Modul, das damals angekündigt inzwischen nun auf dem Markt ist. Interessante Sache ähnlich dem Apple-System. Gute Möglichkeit, hierüber z.B. Internetradio auf die Soundanlage zu bekommen. So könnte Gabi ihre Cowboysender auch zu Hause hören - und ich natürlich auch! Muss ich mal dran bleiben.

Auf unseren Wunsch präsentiert er dann noch die neuesten Kopfhörer mit aktiver Außengeräuschunterdrückung. Leichtes Gewicht, großer Klang, akzeptabler Preis. Wir werden den gleich im Flieger mal ausprobieren.

Für den Weg zu den Warner Bros. Studios verbiete ich dem Navi die Freeways und so geraten wir noch einmal in von gestern bekannte Gefilde - die schönen Straßen von
Beverly Hills und die kurvigen Hügel der Hollywood Hills. Sehr nett!!

Bei den
Warner Studios bezahlen wir brav unsere Parkgebühr und unterhalten uns länger mit einem kanadischen Paar, die auch auf Urlaub hier sind und ebenfalls eine Tour gebucht haben. Beim Check-in bietet man uns an, bereits um 12:45 Uhr mitzufahren, was wir gerne annehmen.

Konzept dieser Studiotouren ist es, den Gästen die alltägliche Arbeit in den Film- und Fernsehstudios näher zu bringen - ohne allzu aufgesetzte „Vergnügungsergänzungen“. Nach einem kurzen Einführungsfilm im hauseigenen Kino mit einigen Informationen zur Firmengeschichte und ganz vielen Filmschnipsel bekannter Kinohits geht es in kleinen Gruppen von bis zu 12 Leuten und einem entsprechenden offenen Gefährt (wie ein großer Golfwagen) aufs Gelände.

Die Tour richtet sich dabei immer nach den derzeitigen Produktionsgegebenheiten, denn man fährt tatsächlich mitten durch „den laufenden Betrieb“. Die Warner Studios sind groß und der Guide erklärt plastisch, wie man in Film- und Fernsehen arbeitet. Neben großen Kinoprojekten werden hier jeden Tag auch zig Fernsehshows - von Talkshows bis zu Sticoms und Daily Soaps (Two and a half men, Emergency Room, Two broke girls etc.) produziert - oft mit Publikumsbeteiligung.

Wir sehen viele Filmkulissen - also Straßenzüge, die immer wieder neu gestaltet werden. Türen, Fenster, Laternen, Firmenbezeichnungen etc. sind alle austauschbar und werden inkl. der Grünpflanzen u.v.m. je nach Bedarf zurecht gemacht - das kriegen wir natürlich hautnah mit. Sogar einen eigenen Dschungel mit Lagune, einigen Häusern u.a. gibt es hier. Zwischendurch steigen wir aus und bekommen Einzelheiten erklärt. Sehr anschaulich ist das alles!

Zwischenstopp am
Warner Museum - 20 Minuten Zeit, sich im Erdgeschoss viele Originalrequisiten der gesamten Batmanfilme anzusehen. Masken, Kostüme etc. Das gleiche gibt es im Obergeschoss zu Harry Potter, was uns besonders gefällt. Es gibt sogar einen sprechenden Hut, der Gabi nach Hufflepuff und mich nach Griffindor schickt. Lustige Sache!

Später geht es noch in die riesigen Produktions- und Lagerhallen. Warner hat das größte Materiallager in LA und andere Studios, wie Disney, Universal, Paramount, Sony o.ä. leihen sich hier schon mal was aus. Hier werden gerade LKWs von Walt Disney beladen. Die Ausstattung ist beachtlich, der Lampenvorrat mit Sicherheit größer als im größten Lampenladen.

Das Set von „Two broke girls“ ist gerade nicht im Betrieb und wir bekommen dort erklärt, wie die Produktion funktioniert. 4 Tage proben die Akteure eine Folge an anderer Stelle, am 5. Tag wird hier dann gedreht. Alle benötigten Räume liegen nebeneinander - davor die Kamerastraße und dann die Zuschauerränge. Der Guide scheint besonders stolz darauf zu sein, dass Warner bei diesen Produktionen keine „Lacher vom Band“ einspielt, sondern immer das originale Publikum aufnimmt. So ein Drehtag ist wohl ziemlich lang und das Publikum (Tickets kostenlos) wird dabei verpflegt und verköstigt. Spannend ist dabei wohl, unmittelbar dabei zu sein und den direkten Kontakt zu den „Stars“ zu haben. Bei neuen (noch unbekannten) Produktionen wird das Publikum sogar bezahlt und es soll Leute geben, die sich regelmäßig so etwas dazu verdienen.

Apropos verdienen: Die Hauptdarsteller bekommen zwischen 1 und 2 Millionen Dollar pro Folge (als pro Woche). Eine Staffel ist immer auf 24 Folgen ausgelegt und manche Produktionen werden zunächst auf 3 Staffeln. Damit lässt sich sein Leben schon gestalten.

Nebenan geht gerade die Talkshow „Ellen“ zu Ende, was einige Amerikaner und Kanadier im Wägelchen ganz hippelig macht, weil sie hoffen, einen Blick auf diese uns unbekannte Dame werfen zu können. Ihr Porsche vor der Tür wird jedenfalls ausgiebig fotografiert.

Da packe ich die Kamera lieber noch mal aus, als es in die
„Garage“ von Batman geht. Hier stehen all die Phantasiemotorräder und -fahrzeuge aus den Filmen. Auch Tiny little Bear lässt sich mit Batman ablichten - cooles Foto!

Das Ganze dauert 2:15 Std. und hat uns wirklich gut gefallen. Ich will nicht ausschließen, dass wir irgendwann auch mal in die Universal Studios gehen. Für den Beginn war das genau der richtige Einstieg. Die Führung passt gut zu dem gestrigen Tag - vieles ist hier mehr Schein als Sein - spannend ist es allemal!

Nun ist es 15 Uhr und wir fragen uns, was zu tun ist. Festes Programm haben wir nicht mehr - einfach jetzt schon Koffer packen gehen wollen wir aber auch nicht. Also fahren wir nochmal auf den Parkplatz am
Santa Monica Pier und gehen an den Strand hinunter.

Füße ins Wasser, blauer Himmel über uns - Herz, was willst du mehr. Am weitläufigen Strand verlaufen sich die Besucher und wir genießen einfach hier zu sein. Dann schlendern wir zur „Muscle Beach“ hinüber, wo sich junge und junggebliebene Leute an Ringen, im Bodenturnen oder auf der Slackline messen. Sehr, sehr cool, was wir hier zu sehen kriegen. Wir vergessen die Zeit und als wir nach einer kurzer Runde über den Pier am Auto ankommen, sind 2 Stunden rum.

Zurück zum Motel heißt es jetzt und: Koffer packen. Beim Entleeren des Nissan stellt Gabi fest, dass sich unter unseren Scheibenwischern ein Ticket befindet - vom Parkplatz der Warner Studios. Ja super - das kann doch nicht wahr sein. Ich rufe die dort angegebene Nummer an, erkläre, dass wir unsere Parkgebühr ordnungsgemäß entrichtet haben und kann natürlich die Nummer des Parkscheins angeben. Man entschuldigt sich, die Sache sei erledigt. Gut so!

Ich wollte noch was zum Thema
Autofahren in LA schreiben: nun - das ist sicher etwas für Fortgeschrittene. Es ist sehr viel Verkehr und es wird wie überall hier rechts und links überholt. Bei vielen, vielen Spuren auf den Freeways (Interstates) muss man dringend die Ruhe bewahren und den umgebenden Verkehr immer beachten. Ich bin aber (wirklich!) sehr, sehr entspannt gefahren hier. Was zunächst beängstigend klingen könnte, nutzt einem ja auch selber. Man muss nicht ständig die Spuren wechseln und mit der Zeit kriegt man ein gutes Gefühl dafür, wann das angezeigt, sinnvoll oder besser zu unterlassen ist. Auch die Regelung, bei Rot rechts abbiegen zu dürfen, werde ich in Deutschland wieder sehr vermissen. Das beschleunigt den Verkehrsfluss enorm! Fazit: ich fand das ganz prima hier und würde jederzeit wieder hierher kommen.

Richtig interessant machen LA sicher seine Strände und alles rund um das Filmgeschäft - wobei ich den Hollywood Boulevard jetzt auch nicht jedes Jahr sehen müsste. Ich denke, dass unsere Entscheidung, LA in den ersten Jahren zu meiden genau richtig war. Jetzt habe ich das Gefühl, die meisten Feuertaufen diesbezüglich hier bestanden zu haben und für künftige Reisen gut gerüstet zu sein. Eines ist ja klar: passieren kann einem durch eigene Unaufmerksamkeit oder die Dritter hier wie in Deutschland immer was. Straßenverkehr ist und bleibt überall gefährlich. Punkt.

Gabi beschäftigt sich mit den Koffern und ich beschließe, heute nur noch die Fotos zu sichern und dann Abendessen fangen zu gehen. Ich springe rüber zum Thai und ordere 2 Gerichte sowie einige kleine Frühlingsrollen. Damit habe ich wieder den Hauptgewinn und kann eine „Zugabe“ wählen: gebackene Bananen (mag Gabi nicht), zwei riesige Fruchteistee (Zuckerwasser mögen wir beide nicht) oder ein drittes Hauptgericht: gebackene Nudeln mit Hühnchen und Gemüse. Da man denen nicht klarmachen kann, dass das völlig überflüssig ist, schleppe ich natürlich wieder eine Menge Beute heim, die wir heißhungrig verspeisen.

Robin Hood ist zu Ende, das Gute hat gesiegt (wurde übrigens zum Teil auch im Dschungel bei Warner gedreht, den wir heute gesehen haben). Wir skypen noch kurz mit Birgit, die uns übermorgen (brrrr) früh in Düsseldorf abholt und dann können wir für 5 Stunden die Augen schließen, was wir auch tun.


Tagesetappe: 79 km
Übernachtung:
Ramada Culver City, Los Angeles, CA

LA - We like you!!!

BAE2645 (20140923)
Jürgen mit Marylin Monroe am „Walk of Fame“, Hollywood, CA


Uff, schon wieder so spät und im TV läuft Forrest Gump - den sehen wir gern. Es war ein super Tag in LA und ich mag diese Stadt! Sie ist komplett anders als San Francisco (unser Top Favorit) - aber sie hat was!

Heute stand zunächst alles im Zeichen der Stars und Sternchen. Es ist völlig unmöglich, die 1.000+ Eindrücke von heute wiederzugeben. Auch kann kein Foto, kein Tagebucheintrag das Feeling von heute transportieren. Daher will ich mal blitzlichthaft einige Dinge benennen, die wir heute in gut 9 Stunden erlebt haben:

Unser Hotel ist super gelegen: Wir fahren gegen 09:30 Uhr mit dem Auto zum
Hollywood Boulevard. Schon der Weg ist sehenswert - klasse Häuser am Straßenrand, sehr sehenswert, der Highland Drive. Tipp der Rezeption (und auch von Melanie & Chris aus Palm Springs): Tour durch die Hollywood Hills buchen und fahren lassen. Man kann sich zwar auch am Hotel abholen lassen, aber das wäre viel teurer (stimmt - mehr als das doppelte!). Also parken wir auf einem Parkplatz direkt um die Ecke (unmittelbar gegenüber „Rippley’s believe it or not“) des berühmtesten Straßenzuges Hollywoods und zahlen die angekündigten 20$ Parkgebühr für den ganzen Tag. Wir haben das Auto kaum verlassen und sind 10 Sekunden auf dem Boulevard, da werden wir schon angesprochen, ob wir nicht eine Tour machen wollen. Wir checken kurz den Preis, der ist für 2 Std. im offenen Minibus bei 30$ p.P. echt ok (64$ regulär) und 5 Minuten später fahren wir schon.

Der Fahrer ist echt gut, er knattert ziemlich zügig umher, stoppt aber, wenn’s nötig ist. Und er redet 2 Stunden ohne Unterlass, denn zu jedem cm der Fahrt gibt es was zu erzählen. Das ist eine ziemlich große Runde, die wir da drehen und ich weiß nicht, wie er das geschafft hat in der Zeit. Die Route geht durch
West-Hollywood in die Hollywood Hills (vorbei am Hollywood Bowl) auf den Mulholland Drive. Erster Stop: Blick auf den Hollywood-Schriftzug am Aussichtspunkt oberhalb des Hollywood Bowl. Hier entlang des Mulholland Drive und seinen Abzweigungen wohnen die Stars und er weiß überall was zu erzählen, interessante, unglaubliche und sehr persönliche Fakten über die Helden aus Fernsehen, Funk und Kino. Wir hören so viele bekannte Namen und auch unbekannte.

Die meisten Stars kaufen hier bestimmt ein Haus und verticken es später wieder, nur um auf diesen Touren genannt zu werden. Wir lernen jedenfalls schnell, dass die Häuser hier häufig die Besitzer wechseln. Jennifer Lopez, Madonna, Jack Nicholson, Britney Spears, Halle Berry, Cher, Elvis Presley, Marylin Monroe, Bruce Willis, Demi Moore, Denzel Washington, Paris Hilton, Sylvester Stallone, Robert de Niro, Samuel L. Jackson, Gwen Stefani u.v.a. haben hier ihre Spuren hinterlassen oder leben hier noch.

Wir hören, dass Jack Nicholson für den „Joker“ im Batman eine der höchsten Filmgagen aller Zeiten bekam - Prozente ab dem ersten Dollar (nicht erst bei Gewinn) brachten ihm 250 Millionen Dollar - für diesen einen Film. Das Gerücht, Jack hätte sich einen Tennisplatz ans Haus bauen lassen, kommentiert unserer Fahrer mit „Jack hat so viel Geld, der muss nicht Tennis spielen - der kann sich Leute kaufen, die für ihn spielen!“

Es wird aber auch schnell klar, dass es die Reichen nicht leicht haben. Gwen Stefani hat z.B. in ihrem Garten ein „kleines“ Disneyland bauen lassen, weil sie mit ihren Kindern nicht ins echte fahren kann, weil die dort ständig angefasst und fotografiert werden. Halle Berry hat mal im Unterhemd den Müll rausgebracht und ist dabei fotografiert worden, was ihr Ärger und dem Fotografen 100.000 Dollar für das Foto brachte.

Steven Spielbergs Haus liegt einsam auf einem Berg - er hat gleich den ganzen Berg gekauft, um seine Ruhe zu haben. Von vielen Villen sieht man „nur“ ein riesiges Stockwerk - der Rest ist treppenartig an den Hang gebaut. Villen mit 7 Pools o.ä. sind keine Seltenheit.

Man sieht nicht wirklich viel von den Häusern, weil das meiste oft hinter großen Hecken versteckt ist. Kann ich gut verstehen. Die Tour lebt von den Geschichten, der atemberaubenden Fahrt durch die Berge und dem blauen kalifornischen Himmel. Weiter geht es nach Beverly Hills (Häuser jenseits aller Vorstellungskraft) und auf den Rodeo Drive (kein Geschäft mit Preisangaben - nur die allerteuersten Marken) sowie abschließend auf den Sunset Strip mit seinen Nachtklubs, Bars und Kneipen. Auch hier wieder: viele historische Geschichten und Anekdoten.

Die Häuser gefallen uns ausgesprochen gut - alles super gepflegt, gute Blumen, exotische Bäume, Villen wie aus griechischen Sagen oder Mediterranen Gefilden, Designerbauten, die Ufos ähneln oder einfach nur „straight“ sind und immer wieder architektonisch Unglaubliches (Tennisplätze auf riesigen Stelzen am Hang etc.). Das war eine beeindruckende Runde.

Nun nehmen wir den „
Walk of Fame“ in Angriff, der sich entlang des Boulevard an Grauman’s Chinese Theatre entwickelt - hier wurden früher die Oscars verliehen. Man ist geneigt, den Kopf immer Richtung Boden zu halten, um zu lesen, welcher Stern als nächstes kommt. Tiny Little Bear hat sich mit dem von Kermit dem Frosch fotografieren lassen.

By the way: Gabi und ich haben vorgestern darüber diskutiert, dass der amerikanische Begriff „sidewalk“ für „Gehweg“ eigentlich gut und zutreffend ist. Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, das bei uns „Bürgersteig“ zu nennen? Was hat denn das mit Bürgern zu tun? Bestimmt historisch, als nur die bessere Gesellschaft dort laufen durfte? Egal? Ich kläre das zu Hause mal.

Hier ist echt viel Rummel, es ist aber bei weitem nicht so stressig wie Las Vegas. Wir machen ein paar Fotos und schauen auch noch beim
Dolby Theatre vorbei, wo heute die Oscars vergeben werden. Liegt alles „nah“ zusammen. Wir haben noch vieles gesehen, was ich hier nicht mehr beschreiben kann. Das war echt gut.

Nun programmiere ich mein Navi neu (treues TomTom im iPhone - hat einen guten Job gemacht bisher). Wir fahren zum noblen
Rodeo Drive, wo wir auf den Spuren von „Pretty Women“ (einem unserer Lieblingsfilme) wandeln wollen. Mittlerweile fahre ich extrem gelassen durch die City - das geht echt prima, wenn man das System erst mal verstanden hat. Und jetzt kommt eine echt gute Geschichte - zurücklehnen und genießen:

Uns ist klar, dass wir hier nur schwer einen Parkplatz bekommen und dass es teuer wird. Ich bin bereit, für 20 Minuten Rodeo Drive gerne auch etwas mehr in eine Parkuhr zu schmeißen. Zunächst mal sehen wir aber keine Möglichkeit, drehen noch mal um die Ecke und sind unmittelbar am Rodeo Drive in der Nähe des
Beverly Wilshire, wo Julia Roberts und Richard Gere im Film „wohnen“. Da sehe ich einen einen Hinweis auf ein Parkhaus - und schon bin ich drin. Beim reinkurven sehe ich aus den Augenwinkeln, dass hier nur „valet parking“ möglich ist, die ersten beiden Stunden aber „free“ (!!!!!!!??) sind. Dann 2,50$ für alle 15 Minuten. Ok - das testen wir jetzt.

Unten stehen die bei diesem System zu erwartenden Boys. Ein Fernseher vertreibt denen, die auf ihr Auto bei der Rückübernahme warten, die kurze Zeit. Ich versichere mich kurz rück, was die Kosten angeht und ob es ok ist, wenn WIR hier parken? Ja - alles Bestens. Wir steigen als aus, bekommen den Hinweis für den Ausgang (Glastüren, Aufzüge - Rodeo Drive) und unseren Abholschnipsel. Aha: wir verdanken diesen Service (Achtung Werbeblock): David Orgell „We travel the world for the finest“ - Timepieces, Fine Juwelry, Diamonds, Fine Crystal, Luxory Gifts, …

Jetzt geht mir ein Licht auf: Klar, wenn das ein Juwelier ist, können wir hier auch diesen außergewöhnlichen Parkservice in Anspruch nehmen. Schließlich ist mein Bruder einer der angesehensten Goldschmiede in „Good old Cologne“!! Wir nehmen noch die außergewöhnlichen Restrooms auf dem Parkdeck in Anspruch und steigen in den Aufzug. Nun gut, die Mitreisenden dachten wahrscheinlich, dass gerade Aliens gelandet sind oder zumindest ein entsprechender Film gedreht wird. Wir müssen wirklich so gewirkt haben zwischen diesen eleganten, wohlgekleideten, geschmückten und geschminkten Persönchen. Wir: kurze Hose, Hemd über der Bux, Wolfskinsandalen, Basecap. Egal - wir finden das ganz prima im Moment.

So lassen wir uns wirklich Zeit - 2 Stunden sind lang. Wir schlendern über den Rodeo Drive, schauen alles an, bewundern das teuerste Geschäft der Welt (mit Rolls Royce in gelb und „limited edition“ auf den Firmennamen „bijan“) und fühlen uns königlich. Wie hier die Waren präsentiert werden - excellent! Auch das Beverly Wilshire unterziehen wir einer näheren Betrachtung.

Schließlich naht der Zeitpunkt der Rücknahme des Wagens. Nochmal in die Restrooms, dann zum Counter. Stirnrunzeln beim Verantwortlichen Officer: Unser Zettel scheint ihm was zu sagen, aber der Platz am Schlüsselbrett ist leer. Da schwant mir, dass das nicht 100% planmäßig verlaufen ist mit unserem Wagen. Ich deute verstohlen an, dass wir keinen Schlüssel hinterlassen haben - das wiederum will der Officer nicht glauben. Doch: seit 4 fast Wochen hat Gabi einen Schlüssel und ich den anderen - in der Hosentasche! Unser Nissan ist längst aus dem Alter raus, in dem er noch einen Schlüssel im Schlüsselloch benötigt. Du gehst ans Auto, drückst auf die Klinke - auf ist der Wagen. Du steigst ein, drückst auf den Anlasserknopf - los geht es. Immer vorausgesetzt, der Schlüssel ist in der Tasche - also in der Nähe. Was passiert, wenn das mal nicht so ist, habe ich am 2. Tag erlebt, als Gabi noch beide Schlüssel hatte und in den Rockies ausstieg für ein Foto. Als sie 15 Meter weg war vom Fahrzeug ging nix mehr.

Und genau das ist der Mannschaft im Parkhaus heute auch passiert. Wir sind abgehauen mit beiden Schlüsseln und der Nissan war blockiert. Deren Gesichter hätte ich sehen wollen. Die Jungs berichten, dass sie einen Abschleppdienst brauchten, um den Wagen aus dem Weg und in die nächste Parkbucht zu bringen. Hat aber geklappt. Und ehrlich: warum hat denn keiner von denen nach dem Schlüssel gefragt oder mal auf dem Klo geguckt - wir waren doch noch da. Wir beiden haben beim besten Willen nicht daran gedacht, dass man zum Autofahren einen Schlüssel braucht - so weit ist es gekommen.

Nun ja, ich händige fürs Abholen meinen Schlüssel aus - einmal Probleme reicht ja völlig, klopfe dem Fahrer dankbar auf die Schulter, versuche, das Ganze witzig erscheinen zu lassen, geben 5$ Trinkgeld und weg sind wir. So wird man also noch tagelang nicht nur an den indianischen Lagerfeuern, sondern auch in den Schickimickibars am Rodeo Drive von den beiden kauzigen „Germans“ sprechen, die hier den Wilden Westen unsicher machen. Lustig, oder?

Letztes Ziel des Tages:
Santa Monica Pier. Gestählt durch die Parkerfahrung von gerade und getreu dem Tipp von Bärbel’s Jürgen fahren wir einfach mitten auf den Pier. Tatsächlich - warum die unten liegenden Parkplätze nutzen, wenn du hier unmittelbar auf den Planken parken kannst? Im Ernst: unten nehmen sie 12$ Tagesgebühr - hier oben 3$ die Stunde, max. 15$. Super - mit 6$ sind wir dabei. LA - du gefällst mir!

Hier in Santa Monica und auf dem Pier am absoluten westlichen
Ende der Route 66 fühlen wir uns vom ersten Moment an wohl. Super Stimmung, easy California! Abendlicht, Fahrgeschäfte auf dem Pier - wir schlendern entspannt umher. Hier kann man sogar einen Trapez-Workshop mitmachen: 2 Stunden für 47$ - finde ich auch super - die Zeit reicht heute aber nicht mehr (lach!).

So stehen wir „am Ende der Welt“, schauen aufs Wasser und fühlen uns sauwohl. Ein alter Mann singt „Halleluja“ und spielt schön Gitarre dazu. in Kombination mit seiner Mundharmonika ein zauberhafter Augenblick. Den werde ich konservieren für Momente, in denen man genervt ist. Wenn es gelingt, dann das Gefühl von heute Abend wieder hoch zu holen - genial.

Als wir zum Auto kommen, sitzt ne Möwe auf dem Nissandach - hat bestimmt aufgepasst. So, Rückweg „nach Hause“ gut gemeistert, Pizza gefangen, lecker mit Rotwein. Jetzt ist es 21:30 Uhr - ich suche schnell noch ein Fotos für das Tagebuch - die anderen Fotos müssen warten bis morgen.

Für morgen haben wir grobe Pläne und wir freuen uns schon. Seid gespannt! LA - We like you!

Tagesetappe: 64 km
Übernachtung:
Ramada Culver City, Los Angeles, CA

Surfin' USA - Welcome LA

BAE2414 (20140922
Surfer an Huntington Beach, Hwy. #1, CA

Ich mache es kurz, denn es ist spät und im TV laufen die „Men in Black“ mit unterhaltsamen Informationen zu Drehorten, skurrilen Dingen im Zusammenhang mit den Dreharbeiten etc.

Also: das
Best Western Mission Bay war echt klasse - insbesondere das Frühstück konnte sich sehen lassen. Die Lage war auch mehr als ok, alles 10 Minuten (also 15 km) entfernt, was man braucht. Wir brechen erst gegen 10 Uhr auf, denn niemand treibt uns. Zunächst geht es 80 km über die I-#5 nordwärts, dann wechseln wir (sehr zum Verdruss des TomTom) auf den Hwy.#1, den „Pacific Coast Highway“.

Diese fantastische Staatsstraße kennen wir ja schon aus Vorjahren - allerdings andere Streckenabschnitte betreffend. Nördlich San Francisco ist der Hwy.#1 zweispurig, eng und er verläuft auf den Klippen der Steilküste. Ähnlich ist es zwischen San Francisco und Los Angeles. Einsame Straße mit vielen Turnouts und sagenhaften Ausblicken.

Hier - zwischen San Diego und LA - ist der Hwy.#1 zunächst vierspurig, später sechsspurig und dann sogar achtspurig - jeweils ohne die zusätzlich vorhandenen Center Lanes und Abbiegespuren. Fährt sich aber auch sehr cool! Und Aussicht auf den Pazifik gibt es überall natürlich dazu. Und alles ist grün, sehr gepflegt, voller Blumen und Palmen und netter Häuschen.

Wir machen einen ersten kurzen Stopp in
Laguna Beach. Schön!! Kaffee fassen und weiter. In Huntington Beach - auch bekannt als „Surf City USA“ machen wir länger stopp. Wir gehen runter an den Strand (unmittelbar am Pier) und schauen in aller Ruh den Surfern zu, die hier unmittelbar an der Beach fantastisch brechende Wellen vorfinden. Ich finde das prima. Länger kommen nur kleinere Wellen und dann sieht man sie kommen - die richtig großen Brecher. Dann musst du aufpassen, wo du stehst, denn das Wasser steigt für einige Wellen enorm an.

Nach einer guten Stunde fahren wir weiter. Unser nächstes Ziel:
Long Beach (das uns bei der Durchfahrt auch gut gefällt) und die dort vor Anker liegende „Queen Mary“. Die ersten 30 Minuten parken sind gratis- klappt so gerade. Es war ja nur ein kleiner Abstecher - aber der hat sich gelohnt. So habe ich mir immer die Titanic vorgestellt - unglaublich, dass Schiffe so groß sein können. Die Aufgänge zu den Brücken sehen aus wie ein Hochhaus! Wir sind mächtig beeindruckt. Dieser Pott „surfte“ die Weltmeere unbeeindruckt!

Das Navi prophezeit 30 Minuten bis zum Motel und trotz des anschwellenden Verkehrs um diese Zeit sind wir um 14:58 Uhr - also zur perfekten Check-in-Time im
Ramada Culver City. Die vollen Autobahnen mit x Spuren hierher habe ich einfach ignoriert. Augen zu und durch! Gut, alles easy!!

Wir bekommen hier im Ramada Culver City freundlicherweise ein Update auf eine Suite und haben so ein gigantisches und ein riesiges Bett, genügend Platz zum Tanzen und auch sonst alles, was wir benötigen. Wir richten uns ein und machen uns auf den Weg zur
Venice Beach.

Die liefert alles, was sie verspricht, inklusive der Top Models - allerdings ohne Heidi. Im Ernst: zum Leute gucken bist du hier genau richtig. Schöne Menschen beiderlei Geschlechts - aber auch abstruses aus allen Erdteilen begegnet sich hier von Angesicht zu Angesicht. Easy californian going gepaart mit touristischen Unverträglichkeiten. Dazu dann noch die
Muscle-Beach, Kraftgeräte, die auch schon Arni Schwarzenegger zu Weltruhm verholfen haben. Muskelbepackte Kerle posen vor mancher Kamera.

Es gibt aber auch Souvenirs und Skater, Jogger und Fahrradfahrer - die sportliche Generation überwiegt eindeutig. Da passen wir prima hin!!

Als es dunkel wird, verziehen wir uns zum fahren zum Motel zurück. Kurz vorher halten wir an: Thai Food - klasse, genau das, was wir jetzt brauchen. Wir ordern zwei Gerichte zum Mitnehmen und fügen noch gemischte Vorspeisen hinzu. Damit sind wir über dem Bonusbetrag (25$) und bekommen ein drittes Gericht geschenkt. Und liefern tun sie auch. Also zurück zum Motel, Feierabendbier, dann kommt das Essen. Wir genießen das am Schreibtisch zu Apollo 13. Danach kommen um 8 die Men in Black und in den Werbepausen habe ich nun den Bericht fertig geschrieben. Jetzt noch Fotos aussuchen, hochladen, fertig für heute.

Ok - die gesamte Fotostrecke gibt es wohl nicht mehr, denn wir müssen auch noch sehen, was wir morgen in Hollywood konkret treiben.

LG - gute Nacht!

Tagesetappe: 201 km
Übernachtung:
Ramada Culver City, Los Angeles, CA

A Sun(ny)day at San Diego Zoo

BAE1986 (20140921)
Gorilla im San Diego Zoo, Balboa Park, San Diego, CA


Es ist 22:15 Uhr und ich beginne erst jetzt mit dem Tagebuch. Warum? Viele Fotos, von denen erst mal die Hälfte aussortiert sein wollte. Zumindest das ist schon fertig - trotzdem fasse ich mich kurz.

Frühstück: gut mit vorbereiteten Frühstücksburgern - sehr lecker, sauheiß! Joghurt, O-Saft, Kaffee etc. - spülen muss niemand - das Papp-, Plastik- und Styroporzeugs fliegt wie üblich in die Tonne. DARÜBER darf man hier echt nicht nachdenken.

Der Tag müsste schnell erzählt sein: Wir sind früh unterwegs, erreichen nach 10-minütiger Anfahrt um 09:30 Uhr den
Zoo (parken kosten hier am Balboa Park nichts) und kaufen die Tickets für den Tag. Das normale Tagesticket umfasst den Zoobesuch, beliebige Fahrten mit der „Skyfari“ (Gondelbahn), die 40-minütige erläuternde Bustour durch den Park und das „Bustaxi“ Känguru (fährt 6 Stellen im Park an und hilft, Strecken zu überbrücken). Wir nehmen die etwas teurere Variante, die uns zusätzlich auch noch einen Besuch in einem der zwei 4-D-Kinos ermöglicht.

Im Grunde machen wir 4 Dinge in 8 Stunden: Erstens fahren wir gleich am Anfang mit „
Skyfari“ in 3,5 Minuten ans andere Ende des Zoos und bekommen aus luftiger Höhe einen ersten Überblick über das riesige, grüne Gelände.

Zweitens besuchen wir sofort die erste Vorstellung im
4-D-Kino „Ice Age & Dinosaur“. Ice Age mit Cid, den Mammuts etc. kennt jeder. 3-D-Kino auch - die Figuren zappeln einem direkt vor der Nase herum. Die hat aber auch anderes zu tun, denn 4-(Vier!)-D-Kino bringt auch noch Gerüche und Bewegung mit ins Spiel. Natürlich ist es kalt im Kino und je nach Geschehen auf der Leinwand weht einem kalter Wind um die Ohren, peitschen Schlingpflanzen um die Beine - und einmal schneit es auch. Dazu rappelt der Stuhl immer dann kräftig, wenn es auf der Leinwand rummst. Unangenehm wird es, wenn ein Dino niest - dann fliegen einem die Tröpfchen ins Gesicht (wirklich feucht und kühl), was irgendwie ekelig ist. Ich stelle mir vor, welche Filme ich lieber nicht in 4-D sehen will und finde, dass das hier ein großer Spaß ist. Das Ganze dauert 20 Minuten.

Drittens machen wir am Ende des Tages die 40-minütige
Guided Bustour durch den Park, wo wir vom Oberdeck aus noch einmal einen tollen Überblick bekommen. Die Fahrerin schein ausgebildete Musical-Sängerin zu sein - jedenfalls singt sie ihren Text mehrfach atemberaubend schön. Die machen Sachen hier ….

Und viertens: wir laufen durch den gesamten Zoo, der immerhin der sechstgrößte der Welt ist. Für mich ist er der schönste, den ich kenne. Das macht natürlich die kalifornische Sonne, bei der alles erst mal angenehm ist. Über 6.000 verschiedene Pflanzenarten und die topografische Beschaffenheit des Balboa-Parks tun ein Übriges. Wir wandern durch Palmenhaine, Bambusschatten (so hoch wie Kirchenschiffe), Blumenmeere und Landschaften, die an „Jurassic Park“ erinnern. S A G E N H A F T!!

Dazu gibt es extrem großzügige Gehege, die sehr naturnah angelegt sind und viele Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere bieten. Tja - und an Tierarten ist hier so ziemlich alles vertreten, was man sich wünschen kann. Von Eisbären zu Koalas, von Gorillas zu Orang Utans, von Panda-Bären zu Tasmanischen Teufeln und von Kondoren zu Geparden. Alles in thematisch passenden Zusammenhängen und immer gut und verständlich erläutert - auch hier mit der Mahnung: achtet auf die Schöpfung - tut alles, um Arten zu schützen. Gut!!

Schaut mal in die Fotos - ich habe vornehmlich Portraits geschossen heute.

Am Ende sind wir gar und fahren zum Essen. Das Navi hat 10 Minuten zum Hotel (Freeway) und 10 Minuten zum Chinesischen Restaurant an
Paciffic Beach, das es inzwischen gar nicht mehr gibt. Also: Abstecher zum Strand, wo insbesondere sehr junge Leutchen Spaß haben. Dann in die nicht zu übersehende Kneipe „Miller’s Field“ - die durch ohrenbetäubende Lautstärke zu überzeugen weiß. Hier ist wahrlich die Hölle los.

Es läuft „American Football“ und im Obergeschoss, wo wir sitzen, laufen allein 14 Fernseher. Die jungen Leute schreien wie am Spieß und an Unterhaltung ist nicht zu denken. Unten ist noch mehr los - die Fernseher dort kann man nicht zählen. Wir bestellen bei großem Hunger Baby Back Ribs für mich und ein „Fried Fish Sandwich“ (was am Besten mit „Backfischbrötchen“ übersetzt ist) für Gabi. Wir haben das geschafft - nicht aber die Beilagen. Schaut man in die Fotos - dann werdet ihr staunen.

Zurück im Motel sind wir tatsächlich wieder nach 10 Minuten. Das Aussortieren der Fotos macht mehr Arbeit als gedacht und anschließend ist Gabi nicht mehr ansprechbar - alle Systeme auf Null. Als sie schon schläft und ich Tagebuch schreibe, skype ich noch mit Birgit & Johanna. Jetzt ist alles fertig und die Uhr zeigt 23:08 Uhr.

Daten sichern, Bericht hochladen - Feierabend! Gute Nacht!

Tagesetappe: 40 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA

A sunny day in San Diego

BAE1688 (20140920)
Jürgen vor der USS Midway im Hafen von San Diego, CA


Ausgeschlafen, doch im Frühstücksraum ist uns derzeit noch zu viel traffic. Das Best Western ist ziemlich groß und alle wollen wohl früh los - wir nicht. In aller Ruhe suchen wir noch die Fotos vom Ranch-Tag aus und bereiten alles vor, um sie bald hochladen zu können.

Dann gibt es Frühstück und wir langen kräftig zu. Neu: Burritos - das sind mexikanische Lahmacuns oder Loempias oder wie man sie vergleichen will. Kann man gut mir den Fingern essen und heute sind sie „frühstücksmäßig“ mit Käse, Ei und Fleisch gefüllt. Bratkartoffeln, gekochtes Ei, Bagel, Frischkäse (für Gabi eine selbst gezimmerte Waffel), O-Saft und Kaffee - der Tag kann beginnen..

Wir haben einen Plan und dazu speichere ich erst mal einige Adressen in mein TomTom, damit ich auch finde, was ich suche. Ohne Navi ist es für mich unvorstellbar, hier zurecht zu kommen.
San Diego ist recht hügelig und es gehen einige Interstates mitten durch die City. Dazu kommen viele Highways mit Gott weiß wie vielen Spuren. Es fährt sich irgendwie gut hier, aber sich dabei auch noch orientieren zu müssen wäre für mich too much.

Als erstes steuern wir „
Old Town San Diego Historic State Park“ an und sind - zack - in 10 Minuten vor Ort. Das hier ist eine Kombination aus alten Häusern rund um den ursprünglichen Entstehungsort San Diegos, die zum Teil als Museum ausgestaltet sind. Man kann sich die alte Schule, das Gerichtsgebäude, Läden, Restaurants etc. ansehen und auch mit echten alten Morseapparaten spielen. Es gibt Postkutschen etc. Wo war ich? Kombination: ja - kombiniert wird das ganze mit sehr vielen Läden, die ebenfalls zum Teil sehr schön und liebevoll gestaltet sind (Seifen, Kerzen, Tabak, Zigarren & Pfeifen, Silberarbeiten) - es gibt aber auch Kitsch und Tand in wirklich allen (!!) erdenklichen Formen und Farben. Wir streunen eine Zeit lang herum, machen ein paar Fotos und verschwinden wieder.

Nächstes Ziel:
Embarcadero, die Marina des Ortes (spanisch für „Kai“ oder „Anlegeplatz“). Wir spüren schon, dass wir hier ganz knapp an der mexikanischen Grenze sind. Es sind auffällig viele Mexikaner hier unterwegs und einiges kommt und spanisch vor. Zack - 10 Minuten später sind wir hier. So kann es weiter gehen. Wir finden völlig problemlos einen Parkplatz in der Nähe der „Midway“ (später mehr dazu), kaufen ein paar Quadratmeter für die nächsten 12 Stunden und sind unser Auto so erst mal los. Komische Abstufungen: Zahle für 1 Stunde, 12 Stunden oder 24 Stunden - sonst keine Auswahl. Ich schaue kurz aufs Autodach, ob da Reifenspuren sind von dem Flieger, der gerade über uns hinweg eingeflogen ist. Ungelogen: Der Airport ist mitten in der City und wenn die großen Maschinen landen, dann sind sie (während du seelenruhig an der Ampel stehst) so nah über dir, dass du meinst, sie anfassen zu können. Wie gesagt: ungelogen!

Mit wenigen Schritten sind wir am Wasser - direkt im Bereich der Terminals für die großen Kreuzfahrtschiffe, Fähranleger und Boote, die Hafenrundfahrten durchführen. Die
USS Midway liegt direkt nebenan in Sichtweite.

Wir haben uns vorgenommen, eine
Hafenrundfahrt zu machen, damit wir die Stadt von der Seeseite her kennen lernen. Gesagt getan: Es gibt die einstündige Nordtour und die einstündige Südtour. Wir hatten beides im Sinn und nehmen daher die preisgünstigere Kombination, die nach Adam Riese nun 2,25 Stunden dauert (weil der Pott zwischendrin kurz anlegt und die rausschmeißt, die nur eine Stunde bezahlt haben). Bis zum Ablegen um 12:30 Uhr ist noch etwas Zeit und so nähern wir uns erstmals der USS Midway, jenem Giganten der Flugzeugträger, der einst das größte Schiff der Welt war, schon im 2. Weltkrieg agierte und auch den „Desert Storm“ 1990 im Irak noch mittun durfte. Heute hat sie ihre Ruhestätte bereits seit 10 Jahren hier in San Diego gefunden. Sie dient als Museum - freier Eintritt für alle aktiven Soldaten, 10 $ für alle, die mal in der Army waren (in der „richtigen“ natürlich), alle anderen würden 20 $ zahlen. Dafür kriegt man bestimmt was geboten, denn unter 2 Stunden kommt man bestimmt nicht wieder runter.

Wir machen ein paar Fotos und entern dann unseren Dampfer. Erst mal müssender aber die Leute aussteigen lassen, die runter wollen oder müssen. Das Schiff muss aus dem nahen Japan kommen, denn (ungelogen, wir haben später gefragt) 400 (!!) dieser Landleute trollen sich vom Schiff. Endlich sind wir an Bord und es kann losgehen. Gabi, Jürgen und „Tiny Little Bear“ sitzen erste Reihe Mitte - ohne Riesenschnauzer. Aber nicht lange! Kaum hat das Boot abgelegt, stehen alle an der Reling und schießen Fotos. Wir auch.

Die Sonne dachte wohl, wir seien doof. Gleicher Trick wie gestern. Diesig, wolkig bis um 11:30 Uhr. Dann (sorry) - zack - strahlendblauer Himmel ohne ein einziges Wölken. Und: braten!! Die schlaue Gabi hat aber Sonnenmilch eingepackt und darin baden wir jetzt erst mal ausgiebig. Außerdem zippt sie sich die langen Hosenbeine an, mehr Sonne vertragen ihre geschundenen Oberschenkel nach gestern nicht mehr. Ätsch! Fahrtwind kühlt natürlich - dennoch hat die Sonne natürlich auch heute wieder gewonnen - puh, wir haben wieder was abgekriegt.

Die Hafenrundfahrt: erst die
Nordtour: Auf der Landseite erst die Midway, dann die Skyline von San Diego mit all ihren Hochhäusern, der Airport, Anlegestellen, Golfplätze, Point Loma etc. Am Wendepunkt Pelikane, Seelöwen etc. Auf der eigentlichen „Seeseite“ ist die Halbinsel Coronado - hier mit militärischen Flugplätzen, irre vielen Kampfjets und Hubschraubern, von denen auch immer wieder mal welche über uns hinweg knattern.

Gegenüber der Midway liegt dort auch die „
USS Ronald Reagan“, ein Flugzeugträger, der mit 85 Flugzeugen sogar noch 10 mehr an Bord hat als die Midway. 5.700 Mann (und Frauen?) Besatzung hat das Schiff. Die sind soooo unglaublich groß. Wir lassen wieder Leute raus (vorwiegend Japaner - irgendwie ist hier ein Nest, denn neue kommen an Bord).

Nun die
Südtour: noch mehr Militär. Wir kennen von mindestens der Hälfte aller amerikanischen Flugzeugträger, Zerstörer etc. jetzt Name, Anschrift, Hausnummer, Besatzung, Bewaffnung und Einsatzgebiet. Das ist schon irre - aber San Diego ist einer DER Stützpunkte der Navi Seals und Airforce. Es gibt aber auch die wirklich imposante und sehr hohe Brücke nach Coronaro zu sehen, die wir 2 x unterqueren. Insgesamt sind das zwei sehr entspannte und extrem sonnige Stunden. Übrigens habe ich mit meiner in diesem Zusammenhang wirklich blöden (aber obligatorischen und oft wirkungsvollen) Frage nach einem „Discount“ für AAA(ADAC)-Mitgliedschaft tatsächlich 10% des Fahrpreises erlassen bekommen - so kann ich Gabi einen Tequila Sunrise zum Bootsausflug spendieren.

Um 14:45 Uhr sind wir wieder von Bord und spazieren nochmal an der Midway vorbei bis hin zum Denkmal für den einsamen Soldaten, der innig seine Braut (oder war es die erstbeste Frau, die ihm in die Arme lief?) küsst, bevor er in See sticht (oder nachdem er nach monatelanger Reise wieder festen Boden betritt??) Ich weiß es nicht - gut gemacht ist das Riesending allemal. Guckt bei den Fotos!

Auch der Entertainer und Truppenbetreuer
Bob Hope hat hier sein Denkmal mit Blick auf die Midway. Er war wohl sehr beliebt. ich finde gerade im Netz eines seiner Zitate und möchte das nicht vorenthalten, da es sehr gut zu der heute erlebten Militärpräsenz passt: „As soon as the war ended, we located the one spot on earth that hadn’t been touched by the war and blew it to hell.“ Weitere Kommentare erübrigen sich hier.

Als nächstes stehen
Downtown mit der „Horton Westfield Plaza“ und dem „Gaslamp Quarter“ auf dem Programm. Da es bis dorthin nur 1,5 km sind und wir einen soo schönen Parkplatz haben, lassen wir das Auto stehen, laden Weintrauben und Wasser nach und gehen zu Fuß. Gute Entscheidung! Wir passieren den Santa Fee Bahnhof und gehen durch die Hochhausschluchten zur Plaza - einem typisch amerikanischen Einkaufszentrum mit hunderten Läden auf 7 Etagen. Dort schauen wir uns etwas um und gehen dann ins Gaslamp Quarter. Ehemals sehr verrucht und gefährlich (selbst Whyat Earp hatte hier 4 Bordelle) ist es heute ein echtes Szeneviertel mit historischen Bauten (u.a. die genannten Bordelle) und flippigen Kneipen. Ohne fahren zu müssen hätten wir hier locker versacken können.

Als später unsere Füße Protest einlegen gehen wir zurück zum Auto. Ich habe eine Restaurantempfehlung von gestern noch im Navi und (ok - jetzt nervt es langsam) - zack - 10 Minuten später sind wir da. Bevor wir eintreten, werden wir noch schnell Mitglied einer Kette von Liquor-Stores und bekommen so Prozente auf unseren letzte Weineinkauf für dieses Jahr. Im „
Fish-King“ genießen wir dann Shrimps und Scallops der Extraklasse - Seafood musste heute einfach sein - nach dem Programm.

Nun sitzen wir wieder auf unserem Zimmer - müde, aber glücklich nach einem „sunny day in San Diego“ - das war es, was der Käpt’n seinen Fahrgästen immer wieder gewünscht hat; wir haben ihn bekommen.

Und was gibt’s morgen? Den angeblich besten
Zoo der USA im ebenfalls sehr großen und bekannten „Balboa Park“. Wo das ist? In „Sunny San Diego!!

Tagesetappe: 31 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA

San Diego - Sea World


BAE1548 (20140919)
Orca-Show im Shamu-Stadium, Sea World San Diego, CA


Noch so eine warme Nacht. Wir sind früh wach, ich gehe raus zum Pool und skype erst mit Birgit, dann mit Vater & Mutter. Die beiden werden täglich auf diese Weise „auf Stand“ gebracht.

Da wir einiges vorhaben heute, packen wir zügig zusammen und um kurz nach 8 Uhr sind wir bereits an der Tankstelle - vielleicht zum letzten Mal? Als wir
Palm Springs über die #111 verlassen, schüttelt kräftiger Wind das Auto. Hier scheint eine heftige Windschneise zwischen den hohen Bergen zu verlaufen und man macht sich das hier zu nutze: hunderte, wenn nicht über 1.000 Windräder drehen sich vor uns am Hang.

Nur wenige Kilometer weiter ist der blaue Himmel plötzlich weg. Vor uns baut sich eine mächtige Wolkenwand auf, es bleibt aber trocken. Wir verzichten heute auf Umwege und steuern auf direktem Wege
Sea World an. Dabei geht es über verschiedene Interstates zügig dahin. Wir merken, dass wir uns auf Großstadtterrain begeben, als die Zahl der Spuren (alleine in unsere Richtung) zwischenzeitlich auf 12 (zwölf!) anwächst. Da heißt es super aufmerksam sein, um z.B. die richtigen 3 Abbiegespuren zu erwischen. Bester Tipp: immer „mitschwimmen“ in der Einheitsgeschwindigkeit, bei Bedarf auch rechts überholen und immer rechtzeitig blinken, damit die hinter einem wissen, was man vorhat.

Auch der „Stadtverkehr“ - ausschließlich über Autobahnen - hat es in sich, doch mit der nötigen Gelassenheit sind wir um 10:30 Uhr vor den Toren von Sea World angekommen. Wir sind nicht die einzigen, die heute den Park besuchen wollen, doch man ist hier gewohnt, mit dem Andrang 30 Minuten nach Parköffnung umzugehen.

Auto abstellen (wolkenverhangener Himmel), Taschenkontrolle, anstellen an den Ticketschaltern, Tickets lösen und rein ins Vergnügen. Wir bekommen 20 Dollar „discount“ pro Person, wahrscheinlich, weil einzelne Fahrgeschäfte (die wir ohnehin nicht genutzt hätten) heute wegen Wartung geschlossen sind. In den 25 Minuten zwischen Parken und jetzt haben sich ALLE Wolken verzogen, die Sonne knallt mit voller Wucht vom stahlblauen Himmel. Die wird uns heute braten.

Gut, dass Gabi dran gedacht hat, für mich eine Basecap einzupacken, so schmilzt mein Kopf wenigstens nicht weg. Gabi durchnässt später mein Taschentuch und bindet sich das als Sonnenschutz auf den Kopf. Es ist mörderheiß und meist gibt es keinen Schatten auf den Tribünen …

Ok - hier kommen die nötigen Worte zu dieser Art von Parks. Es ist unser erster „
Vergnügungspark“ in den USA und im Grunde ist es wie bei uns: teuer - nur größer. Hier haben wir die zweifelhafte Mischung von Meeres-„Tierpark“ und Vergnügungspark. Frage: wenn nicht hier - wo sonst gehört so ein Park hin? Und: es ist sauer, für die lieben Kleinen gibt es unzählige Spielplätze, Sprungmatten, Sandkästen - alle auf das Meeresthema abgestimmt. Die Tierpräsentationen sind erstklassig - selbst bei den „normalen“ Becken oder themenbezogenen Häusern sind immer Pfleger anwesend, die Erklärungen abgeben o.ä. Das Ganze ist unterhaltsam aufgebaut, den Tieren scheint es an nichts zu fehlen und bei den Vorführungen scheinen sie nur darauf zu warten, endlich loslegen zu dürfen. Darüber hinaus wird überall sanft - aber deutlich - darauf verwiesen, was mit den Eintrittsgeldern alles an Tierpflegeprogrammen inkl. anschließender Auswilderung etc. geleistet wird. Alles überspannende Headline: „We (humans & wildlife) belong to one family. Save the ocean, save mother earth!“

Wartezeiten bei den „
Thrill-Rides“ (Achter- und Wildwasserbahnen etc.) sind sehr moderat - jeweils 5-10 Minuten. Fazit vorweg: mir hat der Tag sehr gut gefallen, was ganz besonders an den Shows lag, deretwegen wir eigentlich hier gewesen sind. Wegen des strittigen Gesamtthemas bin ich gerne bereit, zu Hause einmal freiwillig „Free Willy“ (nein, ich meine nicht dich, Wilfried) zu gucken.

Die
Tierpräsentationen sind wirklich gut gemacht. Es gibt ein Pinguinhaus, ein Haihaus (mit Unterwassertunnel und neben den uns vom Tauchen bekannten Haiarten auch weiße Haie etc., die über deinem Kopf schweben), Seelöwenbecken, Aquarien, Amphibienausstellungen etc. Es macht Spaß, den Wildwasserbahnen und der Achterbahn „Manta“ zuzuschauen und im Komplex „Wild Arctic“ werden wir auf eine Hubschraubermission in die Arktis geschickt. Großes Brimborium vorweg, dann anschnallen und los geht der wilde „Flug“ in einem Simulator über die Arktis. Wir werden kräftig durchgeschüttelt, sehen viele Tiere unter uns hinwegziehen, geraten in einen Schneesturm und müssen dann in einer „Außenstelle“ notlanden. Als wir dort den „Heli“ verlassen, sind wir mitten in der echten Tierpräsentation von Belugawalen, Eisbären, Walrossen etc. Gut gemacht.

Besonders ist hier auch, dass man (mit erweiterten Eintrittskarten) auch
Zusatzprogramme buchen kann. Begegnungen mit Orcas, Belugas, Abendessen am Orcapool oder schwimmen mit Delfinen? Alles ist hier möglich.

Drei
Shows sehen wir uns an: Im „Dolphin Stadium“ gibt es eine Delfinshow, bei der aber auch Wale und viele Vögel (Papageien, Pelikane etc.) mitwirken - alles verpackt in ein Märchen mit viel Musik, Artisten und Tamtam.

Die „
Sea Lion & Otter Show“ ist eher lustig aufgesetzt und SEHR unterhaltsam. Besonders der kleine Otter, der immer wieder hereinhuscht, Sachen klaut oder bringt und Gesten drauf hat, die gar nicht „otterlike“ sind, ist witzig. Die beiden Seelöwen sind wendig und artistisch veranlagt - super, wie elegant sie sich bewegen. Und die menschlichen Akteure haben ebenfalls Witz. Gut.

Die Hauptattraktion ist - zu Recht! - die
Orca-Show im „Shamu-Stadium“. Diese Giganten der Meere springen und agieren zu sehen - das hat was und das gibt es bei uns nirgendwo so zu sehen. Vor der Show wird eindringlich gewarnt: in den ersten 16 Reihen wird man nass - und wenn wir „nass“ sagen, dann meinen wir „sehr nass!“. Wer das nicht möchte (oder wie wir eine Kamera zu schützen hat), setzt sich lieber auf die höheren Ränge. Oh mein Gott, was haben die Orcas (und vorher auch schon im anderen Theater die Delfine) die Leute nass gemacht. Da blieb nichts trocken. Freut euch auf die Fotos - da gewinnt ihr einen Eindruck (und werdet nicht nass dabei).

Das ist ein extrem entspannter Tag. Aber wir werden gebraten - ohne Mitleid! After Sun und Fenistil gehören heute Abend zu unseren besten Freunden.
Gestern zeigte das Thermometer mal 43 Grad Celsius - heute ist es nicht kühler, aber es gibt etwas Wind.

Bis zum Motel sind es nur 10 Minuten. Hier im
Best Western Mission Bay bleiben wir nun 3 Nächte. Gerade waren wir „um die Ecke“ in einer Pizza-Bude (der App „arround me“ sei Dank, sonst hätten wir echt nochmal fahren müssen). Die 14-Zoll Pizza und der Salat waren gut. Als wir aßen, holte ein junger Mann die größte Pizza (New York Giant Pizza mit 28 Zoll Durchmesser - das sind 61 cm!) ab und kam mit dem Karton fast nicht durch die Tür. Das wäre was für uns 6 Lukas & Tim!!

Nun planen wir mal den morgigen Tag, der uns in die City führen wird. Bericht folgt - wie immer! Evtl. werden hier auch mal einige der fehlenden Fototage hochgeladen - verfolgt daher bitte auch die Fotoseite und guckt, ob was Neues dazugekommen ist (auch mittendrin).

Tagesetappe: 232 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA

Sunny California - Begegnungen der netten Art

BAE1374 (20140918)
Jürgen mit Chris & Melanie im Los Arboles restaurant, Palm Springs, CA


Puh, so eine ganze Nacht mit Klimaanlage steckt einem morgens ganz schön in den Knochen. Ohne ging aber gar nichts. Früh wach, Mails checken, einige beantworten, Skypen, Kaffee trinken, packen und schon um 07:30 Uhr sind wir auf dem Weg. Zuerst steht aber ein Einkauf bei Safeways und tanken auf dem Programm, dann geht es richtig los.

Am See entlang nach Süden, nach ca. 60 km am
Parkerdam rechts ab auf die #62 und schon sind wir in Kalifornien. Die Hitze ist ähnlich wie gestern Abend - Wüste pur. An unzähligen Golfplätzen sind wir bereits vorbei gekommen. Hier boomt das Geschäft mit dem Nobeltourismus: Wassersport und Golf!

Einmal auf der #62 umgibt uns aber pure Wüste. Kurzer Anruf bei Willi & Andrea, zwei sehr lieben Kollegen, die auch im Südwesten unterwegs sind und uns heute hier entgegen kommen müssten. 30 Minuten später auf der recht einsamen #62: Lichthupe - da sind sie. Wir öffnen unsere Icebox, im Angebot sind eisgekühlte Pepsi, Wasser, Budweiser und Weißwein. Andrea und ich nehmen ein Bier, Willi und Gabi eine Pepsi, weil sie fahren müssen. Kreisverwaltungstreff mitten in der Mojave-Wüste - es gibt Sachen, die gibt es nicht! Wir quatschen eine Runde am Straßenrand (es gibt wirklich weit und breit nicht, aber auch gar nichts, wo man gemütlich sitzen könnte), dann geht es für uns weiter - nicht ohne einige Erinnerungsfotos geschossen zu haben.

Um 11:30 Uhr sind wir im
Joshua-Tree NP, den wir schon 2012 echt intensiv erkundet hatten. Es ist dermaßen heiß, dass wir uns tatsächlich beschränken müssen. Wir strolchen etwas herum am Live Oak, Skull Rock und den Jumbo Rocks und essen unsere mitgebrachten Sandwiches (Eiersalat und Thunfisch) am Split Rock. Unmengen Wasser trinken wir sowieso. Es macht Spaß, zwischen den Felsen herumzuklettern, aber irgendwann geht nichts mehr. Mehr Hitze geht nicht.

Also fahren wir die über 60 km durch den Park Richtung Süden, stoppen noch am Cholla Cactus Garden und einigen schönen Punkten und erreichen die Interstate 10, die uns flugs nach Palm Springs bringen könnte. Wie so oft ist „flugs“ nicht unser Ziel und so fahren wir bei Indio wieder ab und suchen den Weg über die „Landstraße“. Namen wie „
Indian Wells“, „Palm Desert“ (hier irgendwo wohnt „Onkel Jupp“ Litjens) und „Rancho Mirage“ dürfen ja nicht fehlen auf der Reiseliste. Auffällig ist hier überall: sattestes Grün, tausende Palmen, noble Wohngegenden (meist ganze Blocks in einem Stil mit großer Mauer drum und Eingangstor). Gabi meint, dass es hier nur 2 Sorten Leute gibt: sehr Reiche Menschen und Gärtner!

Wir saugen die Eindrücke in uns auf - fotografieren geht bei dem Verkehr nicht. Siebenspurige (später nur noch 5) Durchgangsstraße durch die sich übergangslos aneinander reihenden Orte - da kommen dir erlaubten 50 mph (80 km/h) ganz schön fix vor und du musst hellwach sein. Viele Ampeln, gut fließender Verkehr - da musst du „mitschwimmen“ und auch immer wieder rechts (!) mit 80 Sachen an links stehenden Autos vorbeifliegen, wenn die rote Ampel gerade umspringt und du von hinten rechts kommst. Ich muss sagen, dass das alles sehr entspannt vonstatten ging, wenn man da aber kalte Füße bekommt: Gute Nacht!

Unser Hotel in
Palm Springs ist von der mexikanischen Art und schnuckelig wie eine Hazienda gebaut. Wir haben ein nettes Zimmer mit riesigem Bad und gerade mal 5 Schritte bis zum Pool. Da landen wir auch als allererstes - „Abkühlung“ war das zwar nicht zu nennen, aber gut getan hat es doch. Wir genießen das „Palm-Springs-Urlaubsfeeling“ und überlegen dann gegen 17:30 Uhr doch, noch mal um die Ecke zu spazieren. Der Weg zum Ausgang führt durch den Freihof des angeschlossenen mexikanischen Restaurants. Dort sitzt ein kanadisches Paar und schlürft Margaritas. Ob wir uns nicht dazu setzen wollen?

Die beiden heißen Melanie und Chris, wohnen an den Niagarafällen und machen hier 2 Wochen Urlaub. Was soll ich lange schreiben? Wir trinken jeder 2 Margaritas miteinander, erzählen ganz, ganz viel über uns und unsere Reise und irgendwann hole ich den Mac. Die beiden würden gerne Fotos sehen - und die bekommen sie natürlich auch. Insbesondere die Bilder aus den vergangenen Jahren (Wave, Arches NP, Hole in the Rock Road etc.) hauen die beiden echt um. Sie ordern Nachos und Salsa für uns und als sie sich um 20:00 Uhr verabschieden, fallen sie uns um den Hals wie ganz alte Freunde, Melanie kommt noch mal zurück und schenkt Gabi ein Freundschaftsbändchen. Sie empfehlen uns, zum Abendessen einfach bei der Kellnerin das zu bestellen, „was wir hatten“ - das tun wir.

Mexikanische Küche vom feinsten, reichlich und sehr lecker. Als wir bezahlen, stellen wir beschämt fest, dass die beiden sämtliche Getränke der ersten Stunden übernommen haben und sind froh, dass wir Mail-Adressen ausgetauscht haben. So können wir uns zumindest bedanken und die beiden mal nach Nieukerk einladen - eine Europareise scheint geplant …

Tja, das ist es, was wir so lieben an unseren Urlauben hier: Unverhofft kommen die schönsten Begegnungen zustande. Auch die Kellnerin schien ernsthaft traurig, dass wir morgen schon weiter müssen.

Also Fazit: Von Regen keine Spur mehr, „sunny california“ zeigt sich von seiner besten Seite, dazu tolle Begegnungen mit Willi & Andrea sowie Melanie & Chris und nun „Hausaufgaben“ in angenehmer Abendwärme am Pool bei einem Glas Weißwein. Herz - was willst du mehr? NIX!

Ab Morgen kommen 3 Nächte
San Diego und 3 Nächte LA - dann geht der Flieger in den Herbst. Bis dahin sind wir gespannt, wie uns die beiden Großstädte am Pazifik gefallen werden - das wird ganz anders als bisher, aber bestimmt auch aufregend und schön.

Wir sind immer noch eine ganze Reihe Fotos schuldig - aber die Zeit reicht nicht. Spätestens zu Hause werden die nachgeliefert!

Tagesetappe: 410 km
Übernachtung:
Los Arboles Hotel, Palm Springs, CA

Sunset Cruise in der Mojave-Wüste

BAE1195 (20140917)
Sonnenuntergang auf dem Lake Havasu


Vorplanung: Eintreffzeit im Motel gegen 17:00 Uhr, tatsächliche Ankunft: 17:05 Uhr - geht doch! So ganz „nach Plan“ verlief der Tag aber doch nicht - und das war positiv!

Kein Frühstück im Desert Quail Inn, Sedona. Dafür Kaffee aus der Maschine im Zimmer, Skype mit Eltern und zackige Abreise bei sehr bedecktem Himmel. So richtig hat sich der Abstecher nach Sedona dieses Mal nicht geloht - dafür kann der Ort aber nix. Es war ja unsere Sache, gestern so spät einzufliegen.

Auf dem Weg Richtung Norden fängt es an zu regnen - das hatten wir noch nicht. Tanken und Coffee to go in
Flagstaff fassen, dann rollen wir die Interstate 40 Richtung Westen. In Williams holt sich Gabi im Visitor Center einen Stempel in ihren „Route 66 Pass“, ich fotografiere derzeit die kleinere der beiden Grand-Canyon-Dampflokomotiven - für mich groß genug und ziemlich imposant, ich komme ihr nämlich so nahe, dass ich sie anfassen kann. Die Dame im Visitor Center prophezeit Regen für die nächsten Tage in ganz Arizona und Südkalifornien. Gott sei Dank können wir das Gegenteil behaupten. Schuld sei ein Hurricane in Mexiko, der nasse Luft nach Norden bläst.

Vor
Seligman entern wir die „Historic Route 66“ und zunächst bleibt es tatsächlich ungemütlich. Deshalb kehren wir im Roadkill Cafe ein („You kill it, we grill it“) und bestellen uns zum frühen Lunch 2 saftige Burger mit Krautsalat. Im Fernsehen gibt es 2 Themen: 1. Hat tatsächlich ein Arzt im OP ein „Selfie“ mit einem weiblichen Megastar geschossen? und 2. Hat das 10jährige Mädel die Navi-Seals im Liegestützen pumpen übertrumpft? Die Welt schein noch in den Fugen zu sein, wenn dies die Topthemen im Mittagsfernsehen sind.

Alles aufgegessen - das Wetter wird gleich besser. Wir kaufen noch ein paar Souveniers, dann geht es weiter nach
Hackberry, wo der General Store ein echtes Sammelsurium an Route 66 Erinnerungen bereit hält. Auch hier werden wir fündig und während wir einkaufen, geht der letzte heftige Regenguss runter. Klaro: Stempel in beiden Orten für Gabis Pass.

Nächste Station:
Kingman - auch hier gibt es den Stempel im Visitor Center. Das ist entspannt - immer wieder mal ein kurzer Stopp. Bis hierher kannten wir die Strecke und obwohl das Navi immerzu mahnt, auf die I-#40 zu wechseln bleiben wir beharrlich auf der „alten“ Landstraße 66. Eines der riesigen Werbeplakate am Straßenrand haut mich echt um: „What, if you die this night? Heaven or Hell? Call 885 and we’ll help you!“ - Super Werbung welcher Sekte auch immer!

Was uns dann an Strecke bis
Oatman erwartet, weicht komplett von der bisherigen Route 66 ab. Geht es zwischen Seligman und Kingman eher „geradeaus auf breiter Straße“ heißt es nun: „Serpentinen meistern auf engster und „rustikaler“ Holperstrecke. Mehr als 30-35 mph geht kaum - zulässig sind 15-20 mph. Dafür ist hier nix los. naja - fast nix denn hier schleichen überall wilde Esel herum und ehe man sich versieht, steht so ein grauer „Burro“ mitten auf der Straße - und er hebt sich gegen den grauen Asphalt so schlecht ab. Einmal hilft nur eine Vollbremsung.

Oatman selbst ist skurril hoch 10! Überall Esel! Überall? Überall? Die stecken selbst den Kopf bis in die Läden. Es entstehen ein paar nette Fotos -denke ich. Und: Stempel! Bei der Weiterfahrt huschen wir an dem Schild „Road closed - no access to I-40“ vorbei. Das lässt uns nachdenklich werden und wir kehren um. Lieber einen Umweg fahren, als in 40 km feststellen, dass es nicht weiter geht. Gut gemacht, denn so erreichen wir trotz des Umwegs
Lake Havasu City um 17:05 Uhr.

In Oatman war es schon warm, sehr warm sogar. Als wir hier aus dem klimatisierten Auto steigen, haut es uns förmlich um! Wer jemals in Ägypten aus dem Flieger stieg und vor diese heiße Wand lief, die nur trockene Wüstenluft liefern kann, weiß, was ich meine. S a g e n h a f t! Uns bricht der Schweiß gleich in Strömen aus und wir retten uns ins kühle Zimmer (die Klimaanlage läuft jetzt - 4 Stunde später - immer noch). Schnell die Fotos überspielen, verschlagworten und verorten. Nun noch kurz (!) zur London Bridge (dem Wahrzeichen des Ortes). Gabi fragt, ob der Weißwein im Eisfach bleiben kann? Länger als 30 Minuten sind wir ja nicht weg! Denkste!

Wir laufen (!!) zur Brücke, denn die ist nur 10 Minuten entfernt. Unter der Brücke will Gerade ein kleines Ausflugsboot zur „Sunset-Cruise“ ablegen. 4 amerikanische Paare und der Captain an Bord. „Would you come with us?“ ruft der Steuermann. Gabi hat den „YOLO-Blick“ und ich kaufe schnell 2 Tickets. Recht hat sie: „You only live once“ - „Du lebst nur einmal“!!

Die nächsten 90 Minuten sind so super entspannend, das sich jetzt immer noch trotz Hitze schwärmen kann. Kein Licht an Bord, der große See und ein Kapitän, der schön erklären kann und gute Musik zu spielen weiß. Wir tuckern 1,5 Stunden kreuz und quer über den See. Die Sonne geht unter - super bei dem kühlenden Fahrtwind. Die Berge der Mojave-Wüste werden lila, traumhaft und romantisch. Wir gleiten in einen Canyon - auch hierzu gibt es eine Geschichte. Es wird immer dunkler und wir sehen sogar eine Sternschnuppe. Zwischendurch sind wir auch mal in Kalifornien, denn der Ort und See liegen knapp an der Grenze.

Nebenbei erfahren wir, wie man in den USA Multimillionär wird: Visionär sein, an Dinge glauben und sie umsetzen. Der Mensch, der diese Stadt „erfunden“ hat, hat allein mit dem Landverkauf (mitten in der Wüste) innerhalb weniger Jahre 100 Millionen Dollar verdient. Dann hat er die London-Bridge, die den Engländern zu klein geworden war, gekauft, jeden Stein nummerieren lassen und Stück für Stück importiert und hier wieder aufgebaut. Kosten? Mehrere Millionen Dollar. Verlust? Nein! Er hat nämlich nur die äußere (übrigens sehr, sehr hübsche) Hülle aufbauen lassen. An der sieht man an einer Stelle noch die Einschusslöcher der deutschen Jagdflieger aus dem 2. Weltkrieg. Das ganze steinerne „Innenleben“ hat er von hiesigen Felsen genommen und die Original Innenteile (kostendeckend!!) verkauft. So geht das!

Gabi war noch kurz im Pool zur Abkühlung, wir beide brauchten die Dusche, sonst würde ich immer noch dampfen. Aber der Wein ist kalt!! Das WLAN hier ist ausgesprochen schlecht. Ob ich diesen Bericht heute hochladen kann, weiß ich nicht. Auch das Nachliefern der noch fehlenden Fotos (inzwischen fehlen 6 Tage) muss wohl noch warten. Aber das macht nichts - irgendwann klappt das. Gute Nacht!

Tagesetappe: 500 km
Übernachtung:
BridgeWater Motel, Lake Havasu City, AZ