USA-West 2014

Hinweis

Tja, eigentlich müsst ihr nur die Einräge lesen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten:

Unten in dieser Seitenleiste findet ihr Stichworte und Daten, die euch helfen, bestimmte Beiträge schneller wieder zu finden.
Insbesondere sind die älteren Beiträge im "Archiv" zu finden - sie sind unter den Datumsangaben wochenweise abgelegt!

Auch steht der neueste Eintrag immer
oben auf der Seite! Wenn ihr die Reihenfolge benötigt, weil ihr z.B. einige Tage nicht "mitgereist" seid, dann lest die Einträge bitte von unten nach oben.

Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

Pacific

A Sun(ny)day at San Diego Zoo

BAE1986 (20140921)
Gorilla im San Diego Zoo, Balboa Park, San Diego, CA


Es ist 22:15 Uhr und ich beginne erst jetzt mit dem Tagebuch. Warum? Viele Fotos, von denen erst mal die Hälfte aussortiert sein wollte. Zumindest das ist schon fertig - trotzdem fasse ich mich kurz.

Frühstück: gut mit vorbereiteten Frühstücksburgern - sehr lecker, sauheiß! Joghurt, O-Saft, Kaffee etc. - spülen muss niemand - das Papp-, Plastik- und Styroporzeugs fliegt wie üblich in die Tonne. DARÜBER darf man hier echt nicht nachdenken.

Der Tag müsste schnell erzählt sein: Wir sind früh unterwegs, erreichen nach 10-minütiger Anfahrt um 09:30 Uhr den
Zoo (parken kosten hier am Balboa Park nichts) und kaufen die Tickets für den Tag. Das normale Tagesticket umfasst den Zoobesuch, beliebige Fahrten mit der „Skyfari“ (Gondelbahn), die 40-minütige erläuternde Bustour durch den Park und das „Bustaxi“ Känguru (fährt 6 Stellen im Park an und hilft, Strecken zu überbrücken). Wir nehmen die etwas teurere Variante, die uns zusätzlich auch noch einen Besuch in einem der zwei 4-D-Kinos ermöglicht.

Im Grunde machen wir 4 Dinge in 8 Stunden: Erstens fahren wir gleich am Anfang mit „
Skyfari“ in 3,5 Minuten ans andere Ende des Zoos und bekommen aus luftiger Höhe einen ersten Überblick über das riesige, grüne Gelände.

Zweitens besuchen wir sofort die erste Vorstellung im
4-D-Kino „Ice Age & Dinosaur“. Ice Age mit Cid, den Mammuts etc. kennt jeder. 3-D-Kino auch - die Figuren zappeln einem direkt vor der Nase herum. Die hat aber auch anderes zu tun, denn 4-(Vier!)-D-Kino bringt auch noch Gerüche und Bewegung mit ins Spiel. Natürlich ist es kalt im Kino und je nach Geschehen auf der Leinwand weht einem kalter Wind um die Ohren, peitschen Schlingpflanzen um die Beine - und einmal schneit es auch. Dazu rappelt der Stuhl immer dann kräftig, wenn es auf der Leinwand rummst. Unangenehm wird es, wenn ein Dino niest - dann fliegen einem die Tröpfchen ins Gesicht (wirklich feucht und kühl), was irgendwie ekelig ist. Ich stelle mir vor, welche Filme ich lieber nicht in 4-D sehen will und finde, dass das hier ein großer Spaß ist. Das Ganze dauert 20 Minuten.

Drittens machen wir am Ende des Tages die 40-minütige
Guided Bustour durch den Park, wo wir vom Oberdeck aus noch einmal einen tollen Überblick bekommen. Die Fahrerin schein ausgebildete Musical-Sängerin zu sein - jedenfalls singt sie ihren Text mehrfach atemberaubend schön. Die machen Sachen hier ….

Und viertens: wir laufen durch den gesamten Zoo, der immerhin der sechstgrößte der Welt ist. Für mich ist er der schönste, den ich kenne. Das macht natürlich die kalifornische Sonne, bei der alles erst mal angenehm ist. Über 6.000 verschiedene Pflanzenarten und die topografische Beschaffenheit des Balboa-Parks tun ein Übriges. Wir wandern durch Palmenhaine, Bambusschatten (so hoch wie Kirchenschiffe), Blumenmeere und Landschaften, die an „Jurassic Park“ erinnern. S A G E N H A F T!!

Dazu gibt es extrem großzügige Gehege, die sehr naturnah angelegt sind und viele Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere bieten. Tja - und an Tierarten ist hier so ziemlich alles vertreten, was man sich wünschen kann. Von Eisbären zu Koalas, von Gorillas zu Orang Utans, von Panda-Bären zu Tasmanischen Teufeln und von Kondoren zu Geparden. Alles in thematisch passenden Zusammenhängen und immer gut und verständlich erläutert - auch hier mit der Mahnung: achtet auf die Schöpfung - tut alles, um Arten zu schützen. Gut!!

Schaut mal in die Fotos - ich habe vornehmlich Portraits geschossen heute.

Am Ende sind wir gar und fahren zum Essen. Das Navi hat 10 Minuten zum Hotel (Freeway) und 10 Minuten zum Chinesischen Restaurant an
Paciffic Beach, das es inzwischen gar nicht mehr gibt. Also: Abstecher zum Strand, wo insbesondere sehr junge Leutchen Spaß haben. Dann in die nicht zu übersehende Kneipe „Miller’s Field“ - die durch ohrenbetäubende Lautstärke zu überzeugen weiß. Hier ist wahrlich die Hölle los.

Es läuft „American Football“ und im Obergeschoss, wo wir sitzen, laufen allein 14 Fernseher. Die jungen Leute schreien wie am Spieß und an Unterhaltung ist nicht zu denken. Unten ist noch mehr los - die Fernseher dort kann man nicht zählen. Wir bestellen bei großem Hunger Baby Back Ribs für mich und ein „Fried Fish Sandwich“ (was am Besten mit „Backfischbrötchen“ übersetzt ist) für Gabi. Wir haben das geschafft - nicht aber die Beilagen. Schaut man in die Fotos - dann werdet ihr staunen.

Zurück im Motel sind wir tatsächlich wieder nach 10 Minuten. Das Aussortieren der Fotos macht mehr Arbeit als gedacht und anschließend ist Gabi nicht mehr ansprechbar - alle Systeme auf Null. Als sie schon schläft und ich Tagebuch schreibe, skype ich noch mit Birgit & Johanna. Jetzt ist alles fertig und die Uhr zeigt 23:08 Uhr.

Daten sichern, Bericht hochladen - Feierabend! Gute Nacht!

Tagesetappe: 40 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA

A sunny day in San Diego

BAE1688 (20140920)
Jürgen vor der USS Midway im Hafen von San Diego, CA


Ausgeschlafen, doch im Frühstücksraum ist uns derzeit noch zu viel traffic. Das Best Western ist ziemlich groß und alle wollen wohl früh los - wir nicht. In aller Ruhe suchen wir noch die Fotos vom Ranch-Tag aus und bereiten alles vor, um sie bald hochladen zu können.

Dann gibt es Frühstück und wir langen kräftig zu. Neu: Burritos - das sind mexikanische Lahmacuns oder Loempias oder wie man sie vergleichen will. Kann man gut mir den Fingern essen und heute sind sie „frühstücksmäßig“ mit Käse, Ei und Fleisch gefüllt. Bratkartoffeln, gekochtes Ei, Bagel, Frischkäse (für Gabi eine selbst gezimmerte Waffel), O-Saft und Kaffee - der Tag kann beginnen..

Wir haben einen Plan und dazu speichere ich erst mal einige Adressen in mein TomTom, damit ich auch finde, was ich suche. Ohne Navi ist es für mich unvorstellbar, hier zurecht zu kommen.
San Diego ist recht hügelig und es gehen einige Interstates mitten durch die City. Dazu kommen viele Highways mit Gott weiß wie vielen Spuren. Es fährt sich irgendwie gut hier, aber sich dabei auch noch orientieren zu müssen wäre für mich too much.

Als erstes steuern wir „
Old Town San Diego Historic State Park“ an und sind - zack - in 10 Minuten vor Ort. Das hier ist eine Kombination aus alten Häusern rund um den ursprünglichen Entstehungsort San Diegos, die zum Teil als Museum ausgestaltet sind. Man kann sich die alte Schule, das Gerichtsgebäude, Läden, Restaurants etc. ansehen und auch mit echten alten Morseapparaten spielen. Es gibt Postkutschen etc. Wo war ich? Kombination: ja - kombiniert wird das ganze mit sehr vielen Läden, die ebenfalls zum Teil sehr schön und liebevoll gestaltet sind (Seifen, Kerzen, Tabak, Zigarren & Pfeifen, Silberarbeiten) - es gibt aber auch Kitsch und Tand in wirklich allen (!!) erdenklichen Formen und Farben. Wir streunen eine Zeit lang herum, machen ein paar Fotos und verschwinden wieder.

Nächstes Ziel:
Embarcadero, die Marina des Ortes (spanisch für „Kai“ oder „Anlegeplatz“). Wir spüren schon, dass wir hier ganz knapp an der mexikanischen Grenze sind. Es sind auffällig viele Mexikaner hier unterwegs und einiges kommt und spanisch vor. Zack - 10 Minuten später sind wir hier. So kann es weiter gehen. Wir finden völlig problemlos einen Parkplatz in der Nähe der „Midway“ (später mehr dazu), kaufen ein paar Quadratmeter für die nächsten 12 Stunden und sind unser Auto so erst mal los. Komische Abstufungen: Zahle für 1 Stunde, 12 Stunden oder 24 Stunden - sonst keine Auswahl. Ich schaue kurz aufs Autodach, ob da Reifenspuren sind von dem Flieger, der gerade über uns hinweg eingeflogen ist. Ungelogen: Der Airport ist mitten in der City und wenn die großen Maschinen landen, dann sind sie (während du seelenruhig an der Ampel stehst) so nah über dir, dass du meinst, sie anfassen zu können. Wie gesagt: ungelogen!

Mit wenigen Schritten sind wir am Wasser - direkt im Bereich der Terminals für die großen Kreuzfahrtschiffe, Fähranleger und Boote, die Hafenrundfahrten durchführen. Die
USS Midway liegt direkt nebenan in Sichtweite.

Wir haben uns vorgenommen, eine
Hafenrundfahrt zu machen, damit wir die Stadt von der Seeseite her kennen lernen. Gesagt getan: Es gibt die einstündige Nordtour und die einstündige Südtour. Wir hatten beides im Sinn und nehmen daher die preisgünstigere Kombination, die nach Adam Riese nun 2,25 Stunden dauert (weil der Pott zwischendrin kurz anlegt und die rausschmeißt, die nur eine Stunde bezahlt haben). Bis zum Ablegen um 12:30 Uhr ist noch etwas Zeit und so nähern wir uns erstmals der USS Midway, jenem Giganten der Flugzeugträger, der einst das größte Schiff der Welt war, schon im 2. Weltkrieg agierte und auch den „Desert Storm“ 1990 im Irak noch mittun durfte. Heute hat sie ihre Ruhestätte bereits seit 10 Jahren hier in San Diego gefunden. Sie dient als Museum - freier Eintritt für alle aktiven Soldaten, 10 $ für alle, die mal in der Army waren (in der „richtigen“ natürlich), alle anderen würden 20 $ zahlen. Dafür kriegt man bestimmt was geboten, denn unter 2 Stunden kommt man bestimmt nicht wieder runter.

Wir machen ein paar Fotos und entern dann unseren Dampfer. Erst mal müssender aber die Leute aussteigen lassen, die runter wollen oder müssen. Das Schiff muss aus dem nahen Japan kommen, denn (ungelogen, wir haben später gefragt) 400 (!!) dieser Landleute trollen sich vom Schiff. Endlich sind wir an Bord und es kann losgehen. Gabi, Jürgen und „Tiny Little Bear“ sitzen erste Reihe Mitte - ohne Riesenschnauzer. Aber nicht lange! Kaum hat das Boot abgelegt, stehen alle an der Reling und schießen Fotos. Wir auch.

Die Sonne dachte wohl, wir seien doof. Gleicher Trick wie gestern. Diesig, wolkig bis um 11:30 Uhr. Dann (sorry) - zack - strahlendblauer Himmel ohne ein einziges Wölken. Und: braten!! Die schlaue Gabi hat aber Sonnenmilch eingepackt und darin baden wir jetzt erst mal ausgiebig. Außerdem zippt sie sich die langen Hosenbeine an, mehr Sonne vertragen ihre geschundenen Oberschenkel nach gestern nicht mehr. Ätsch! Fahrtwind kühlt natürlich - dennoch hat die Sonne natürlich auch heute wieder gewonnen - puh, wir haben wieder was abgekriegt.

Die Hafenrundfahrt: erst die
Nordtour: Auf der Landseite erst die Midway, dann die Skyline von San Diego mit all ihren Hochhäusern, der Airport, Anlegestellen, Golfplätze, Point Loma etc. Am Wendepunkt Pelikane, Seelöwen etc. Auf der eigentlichen „Seeseite“ ist die Halbinsel Coronado - hier mit militärischen Flugplätzen, irre vielen Kampfjets und Hubschraubern, von denen auch immer wieder mal welche über uns hinweg knattern.

Gegenüber der Midway liegt dort auch die „
USS Ronald Reagan“, ein Flugzeugträger, der mit 85 Flugzeugen sogar noch 10 mehr an Bord hat als die Midway. 5.700 Mann (und Frauen?) Besatzung hat das Schiff. Die sind soooo unglaublich groß. Wir lassen wieder Leute raus (vorwiegend Japaner - irgendwie ist hier ein Nest, denn neue kommen an Bord).

Nun die
Südtour: noch mehr Militär. Wir kennen von mindestens der Hälfte aller amerikanischen Flugzeugträger, Zerstörer etc. jetzt Name, Anschrift, Hausnummer, Besatzung, Bewaffnung und Einsatzgebiet. Das ist schon irre - aber San Diego ist einer DER Stützpunkte der Navi Seals und Airforce. Es gibt aber auch die wirklich imposante und sehr hohe Brücke nach Coronaro zu sehen, die wir 2 x unterqueren. Insgesamt sind das zwei sehr entspannte und extrem sonnige Stunden. Übrigens habe ich mit meiner in diesem Zusammenhang wirklich blöden (aber obligatorischen und oft wirkungsvollen) Frage nach einem „Discount“ für AAA(ADAC)-Mitgliedschaft tatsächlich 10% des Fahrpreises erlassen bekommen - so kann ich Gabi einen Tequila Sunrise zum Bootsausflug spendieren.

Um 14:45 Uhr sind wir wieder von Bord und spazieren nochmal an der Midway vorbei bis hin zum Denkmal für den einsamen Soldaten, der innig seine Braut (oder war es die erstbeste Frau, die ihm in die Arme lief?) küsst, bevor er in See sticht (oder nachdem er nach monatelanger Reise wieder festen Boden betritt??) Ich weiß es nicht - gut gemacht ist das Riesending allemal. Guckt bei den Fotos!

Auch der Entertainer und Truppenbetreuer
Bob Hope hat hier sein Denkmal mit Blick auf die Midway. Er war wohl sehr beliebt. ich finde gerade im Netz eines seiner Zitate und möchte das nicht vorenthalten, da es sehr gut zu der heute erlebten Militärpräsenz passt: „As soon as the war ended, we located the one spot on earth that hadn’t been touched by the war and blew it to hell.“ Weitere Kommentare erübrigen sich hier.

Als nächstes stehen
Downtown mit der „Horton Westfield Plaza“ und dem „Gaslamp Quarter“ auf dem Programm. Da es bis dorthin nur 1,5 km sind und wir einen soo schönen Parkplatz haben, lassen wir das Auto stehen, laden Weintrauben und Wasser nach und gehen zu Fuß. Gute Entscheidung! Wir passieren den Santa Fee Bahnhof und gehen durch die Hochhausschluchten zur Plaza - einem typisch amerikanischen Einkaufszentrum mit hunderten Läden auf 7 Etagen. Dort schauen wir uns etwas um und gehen dann ins Gaslamp Quarter. Ehemals sehr verrucht und gefährlich (selbst Whyat Earp hatte hier 4 Bordelle) ist es heute ein echtes Szeneviertel mit historischen Bauten (u.a. die genannten Bordelle) und flippigen Kneipen. Ohne fahren zu müssen hätten wir hier locker versacken können.

Als später unsere Füße Protest einlegen gehen wir zurück zum Auto. Ich habe eine Restaurantempfehlung von gestern noch im Navi und (ok - jetzt nervt es langsam) - zack - 10 Minuten später sind wir da. Bevor wir eintreten, werden wir noch schnell Mitglied einer Kette von Liquor-Stores und bekommen so Prozente auf unseren letzte Weineinkauf für dieses Jahr. Im „
Fish-King“ genießen wir dann Shrimps und Scallops der Extraklasse - Seafood musste heute einfach sein - nach dem Programm.

Nun sitzen wir wieder auf unserem Zimmer - müde, aber glücklich nach einem „sunny day in San Diego“ - das war es, was der Käpt’n seinen Fahrgästen immer wieder gewünscht hat; wir haben ihn bekommen.

Und was gibt’s morgen? Den angeblich besten
Zoo der USA im ebenfalls sehr großen und bekannten „Balboa Park“. Wo das ist? In „Sunny San Diego!!

Tagesetappe: 31 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA

San Diego - Sea World


BAE1548 (20140919)
Orca-Show im Shamu-Stadium, Sea World San Diego, CA


Noch so eine warme Nacht. Wir sind früh wach, ich gehe raus zum Pool und skype erst mit Birgit, dann mit Vater & Mutter. Die beiden werden täglich auf diese Weise „auf Stand“ gebracht.

Da wir einiges vorhaben heute, packen wir zügig zusammen und um kurz nach 8 Uhr sind wir bereits an der Tankstelle - vielleicht zum letzten Mal? Als wir
Palm Springs über die #111 verlassen, schüttelt kräftiger Wind das Auto. Hier scheint eine heftige Windschneise zwischen den hohen Bergen zu verlaufen und man macht sich das hier zu nutze: hunderte, wenn nicht über 1.000 Windräder drehen sich vor uns am Hang.

Nur wenige Kilometer weiter ist der blaue Himmel plötzlich weg. Vor uns baut sich eine mächtige Wolkenwand auf, es bleibt aber trocken. Wir verzichten heute auf Umwege und steuern auf direktem Wege
Sea World an. Dabei geht es über verschiedene Interstates zügig dahin. Wir merken, dass wir uns auf Großstadtterrain begeben, als die Zahl der Spuren (alleine in unsere Richtung) zwischenzeitlich auf 12 (zwölf!) anwächst. Da heißt es super aufmerksam sein, um z.B. die richtigen 3 Abbiegespuren zu erwischen. Bester Tipp: immer „mitschwimmen“ in der Einheitsgeschwindigkeit, bei Bedarf auch rechts überholen und immer rechtzeitig blinken, damit die hinter einem wissen, was man vorhat.

Auch der „Stadtverkehr“ - ausschließlich über Autobahnen - hat es in sich, doch mit der nötigen Gelassenheit sind wir um 10:30 Uhr vor den Toren von Sea World angekommen. Wir sind nicht die einzigen, die heute den Park besuchen wollen, doch man ist hier gewohnt, mit dem Andrang 30 Minuten nach Parköffnung umzugehen.

Auto abstellen (wolkenverhangener Himmel), Taschenkontrolle, anstellen an den Ticketschaltern, Tickets lösen und rein ins Vergnügen. Wir bekommen 20 Dollar „discount“ pro Person, wahrscheinlich, weil einzelne Fahrgeschäfte (die wir ohnehin nicht genutzt hätten) heute wegen Wartung geschlossen sind. In den 25 Minuten zwischen Parken und jetzt haben sich ALLE Wolken verzogen, die Sonne knallt mit voller Wucht vom stahlblauen Himmel. Die wird uns heute braten.

Gut, dass Gabi dran gedacht hat, für mich eine Basecap einzupacken, so schmilzt mein Kopf wenigstens nicht weg. Gabi durchnässt später mein Taschentuch und bindet sich das als Sonnenschutz auf den Kopf. Es ist mörderheiß und meist gibt es keinen Schatten auf den Tribünen …

Ok - hier kommen die nötigen Worte zu dieser Art von Parks. Es ist unser erster „
Vergnügungspark“ in den USA und im Grunde ist es wie bei uns: teuer - nur größer. Hier haben wir die zweifelhafte Mischung von Meeres-„Tierpark“ und Vergnügungspark. Frage: wenn nicht hier - wo sonst gehört so ein Park hin? Und: es ist sauer, für die lieben Kleinen gibt es unzählige Spielplätze, Sprungmatten, Sandkästen - alle auf das Meeresthema abgestimmt. Die Tierpräsentationen sind erstklassig - selbst bei den „normalen“ Becken oder themenbezogenen Häusern sind immer Pfleger anwesend, die Erklärungen abgeben o.ä. Das Ganze ist unterhaltsam aufgebaut, den Tieren scheint es an nichts zu fehlen und bei den Vorführungen scheinen sie nur darauf zu warten, endlich loslegen zu dürfen. Darüber hinaus wird überall sanft - aber deutlich - darauf verwiesen, was mit den Eintrittsgeldern alles an Tierpflegeprogrammen inkl. anschließender Auswilderung etc. geleistet wird. Alles überspannende Headline: „We (humans & wildlife) belong to one family. Save the ocean, save mother earth!“

Wartezeiten bei den „
Thrill-Rides“ (Achter- und Wildwasserbahnen etc.) sind sehr moderat - jeweils 5-10 Minuten. Fazit vorweg: mir hat der Tag sehr gut gefallen, was ganz besonders an den Shows lag, deretwegen wir eigentlich hier gewesen sind. Wegen des strittigen Gesamtthemas bin ich gerne bereit, zu Hause einmal freiwillig „Free Willy“ (nein, ich meine nicht dich, Wilfried) zu gucken.

Die
Tierpräsentationen sind wirklich gut gemacht. Es gibt ein Pinguinhaus, ein Haihaus (mit Unterwassertunnel und neben den uns vom Tauchen bekannten Haiarten auch weiße Haie etc., die über deinem Kopf schweben), Seelöwenbecken, Aquarien, Amphibienausstellungen etc. Es macht Spaß, den Wildwasserbahnen und der Achterbahn „Manta“ zuzuschauen und im Komplex „Wild Arctic“ werden wir auf eine Hubschraubermission in die Arktis geschickt. Großes Brimborium vorweg, dann anschnallen und los geht der wilde „Flug“ in einem Simulator über die Arktis. Wir werden kräftig durchgeschüttelt, sehen viele Tiere unter uns hinwegziehen, geraten in einen Schneesturm und müssen dann in einer „Außenstelle“ notlanden. Als wir dort den „Heli“ verlassen, sind wir mitten in der echten Tierpräsentation von Belugawalen, Eisbären, Walrossen etc. Gut gemacht.

Besonders ist hier auch, dass man (mit erweiterten Eintrittskarten) auch
Zusatzprogramme buchen kann. Begegnungen mit Orcas, Belugas, Abendessen am Orcapool oder schwimmen mit Delfinen? Alles ist hier möglich.

Drei
Shows sehen wir uns an: Im „Dolphin Stadium“ gibt es eine Delfinshow, bei der aber auch Wale und viele Vögel (Papageien, Pelikane etc.) mitwirken - alles verpackt in ein Märchen mit viel Musik, Artisten und Tamtam.

Die „
Sea Lion & Otter Show“ ist eher lustig aufgesetzt und SEHR unterhaltsam. Besonders der kleine Otter, der immer wieder hereinhuscht, Sachen klaut oder bringt und Gesten drauf hat, die gar nicht „otterlike“ sind, ist witzig. Die beiden Seelöwen sind wendig und artistisch veranlagt - super, wie elegant sie sich bewegen. Und die menschlichen Akteure haben ebenfalls Witz. Gut.

Die Hauptattraktion ist - zu Recht! - die
Orca-Show im „Shamu-Stadium“. Diese Giganten der Meere springen und agieren zu sehen - das hat was und das gibt es bei uns nirgendwo so zu sehen. Vor der Show wird eindringlich gewarnt: in den ersten 16 Reihen wird man nass - und wenn wir „nass“ sagen, dann meinen wir „sehr nass!“. Wer das nicht möchte (oder wie wir eine Kamera zu schützen hat), setzt sich lieber auf die höheren Ränge. Oh mein Gott, was haben die Orcas (und vorher auch schon im anderen Theater die Delfine) die Leute nass gemacht. Da blieb nichts trocken. Freut euch auf die Fotos - da gewinnt ihr einen Eindruck (und werdet nicht nass dabei).

Das ist ein extrem entspannter Tag. Aber wir werden gebraten - ohne Mitleid! After Sun und Fenistil gehören heute Abend zu unseren besten Freunden.
Gestern zeigte das Thermometer mal 43 Grad Celsius - heute ist es nicht kühler, aber es gibt etwas Wind.

Bis zum Motel sind es nur 10 Minuten. Hier im
Best Western Mission Bay bleiben wir nun 3 Nächte. Gerade waren wir „um die Ecke“ in einer Pizza-Bude (der App „arround me“ sei Dank, sonst hätten wir echt nochmal fahren müssen). Die 14-Zoll Pizza und der Salat waren gut. Als wir aßen, holte ein junger Mann die größte Pizza (New York Giant Pizza mit 28 Zoll Durchmesser - das sind 61 cm!) ab und kam mit dem Karton fast nicht durch die Tür. Das wäre was für uns 6 Lukas & Tim!!

Nun planen wir mal den morgigen Tag, der uns in die City führen wird. Bericht folgt - wie immer! Evtl. werden hier auch mal einige der fehlenden Fototage hochgeladen - verfolgt daher bitte auch die Fotoseite und guckt, ob was Neues dazugekommen ist (auch mittendrin).

Tagesetappe: 232 km
Übernachtung:
Best Western Mission Bay, San Diego, CA