USA-West 2014

Hinweis

Tja, eigentlich müsst ihr nur die Einräge lesen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten:

Unten in dieser Seitenleiste findet ihr Stichworte und Daten, die euch helfen, bestimmte Beiträge schneller wieder zu finden.
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Auch steht der neueste Eintrag immer
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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

Hackberry

Sunset Cruise in der Mojave-Wüste

BAE1195 (20140917)
Sonnenuntergang auf dem Lake Havasu


Vorplanung: Eintreffzeit im Motel gegen 17:00 Uhr, tatsächliche Ankunft: 17:05 Uhr - geht doch! So ganz „nach Plan“ verlief der Tag aber doch nicht - und das war positiv!

Kein Frühstück im Desert Quail Inn, Sedona. Dafür Kaffee aus der Maschine im Zimmer, Skype mit Eltern und zackige Abreise bei sehr bedecktem Himmel. So richtig hat sich der Abstecher nach Sedona dieses Mal nicht geloht - dafür kann der Ort aber nix. Es war ja unsere Sache, gestern so spät einzufliegen.

Auf dem Weg Richtung Norden fängt es an zu regnen - das hatten wir noch nicht. Tanken und Coffee to go in
Flagstaff fassen, dann rollen wir die Interstate 40 Richtung Westen. In Williams holt sich Gabi im Visitor Center einen Stempel in ihren „Route 66 Pass“, ich fotografiere derzeit die kleinere der beiden Grand-Canyon-Dampflokomotiven - für mich groß genug und ziemlich imposant, ich komme ihr nämlich so nahe, dass ich sie anfassen kann. Die Dame im Visitor Center prophezeit Regen für die nächsten Tage in ganz Arizona und Südkalifornien. Gott sei Dank können wir das Gegenteil behaupten. Schuld sei ein Hurricane in Mexiko, der nasse Luft nach Norden bläst.

Vor
Seligman entern wir die „Historic Route 66“ und zunächst bleibt es tatsächlich ungemütlich. Deshalb kehren wir im Roadkill Cafe ein („You kill it, we grill it“) und bestellen uns zum frühen Lunch 2 saftige Burger mit Krautsalat. Im Fernsehen gibt es 2 Themen: 1. Hat tatsächlich ein Arzt im OP ein „Selfie“ mit einem weiblichen Megastar geschossen? und 2. Hat das 10jährige Mädel die Navi-Seals im Liegestützen pumpen übertrumpft? Die Welt schein noch in den Fugen zu sein, wenn dies die Topthemen im Mittagsfernsehen sind.

Alles aufgegessen - das Wetter wird gleich besser. Wir kaufen noch ein paar Souveniers, dann geht es weiter nach
Hackberry, wo der General Store ein echtes Sammelsurium an Route 66 Erinnerungen bereit hält. Auch hier werden wir fündig und während wir einkaufen, geht der letzte heftige Regenguss runter. Klaro: Stempel in beiden Orten für Gabis Pass.

Nächste Station:
Kingman - auch hier gibt es den Stempel im Visitor Center. Das ist entspannt - immer wieder mal ein kurzer Stopp. Bis hierher kannten wir die Strecke und obwohl das Navi immerzu mahnt, auf die I-#40 zu wechseln bleiben wir beharrlich auf der „alten“ Landstraße 66. Eines der riesigen Werbeplakate am Straßenrand haut mich echt um: „What, if you die this night? Heaven or Hell? Call 885 and we’ll help you!“ - Super Werbung welcher Sekte auch immer!

Was uns dann an Strecke bis
Oatman erwartet, weicht komplett von der bisherigen Route 66 ab. Geht es zwischen Seligman und Kingman eher „geradeaus auf breiter Straße“ heißt es nun: „Serpentinen meistern auf engster und „rustikaler“ Holperstrecke. Mehr als 30-35 mph geht kaum - zulässig sind 15-20 mph. Dafür ist hier nix los. naja - fast nix denn hier schleichen überall wilde Esel herum und ehe man sich versieht, steht so ein grauer „Burro“ mitten auf der Straße - und er hebt sich gegen den grauen Asphalt so schlecht ab. Einmal hilft nur eine Vollbremsung.

Oatman selbst ist skurril hoch 10! Überall Esel! Überall? Überall? Die stecken selbst den Kopf bis in die Läden. Es entstehen ein paar nette Fotos -denke ich. Und: Stempel! Bei der Weiterfahrt huschen wir an dem Schild „Road closed - no access to I-40“ vorbei. Das lässt uns nachdenklich werden und wir kehren um. Lieber einen Umweg fahren, als in 40 km feststellen, dass es nicht weiter geht. Gut gemacht, denn so erreichen wir trotz des Umwegs
Lake Havasu City um 17:05 Uhr.

In Oatman war es schon warm, sehr warm sogar. Als wir hier aus dem klimatisierten Auto steigen, haut es uns förmlich um! Wer jemals in Ägypten aus dem Flieger stieg und vor diese heiße Wand lief, die nur trockene Wüstenluft liefern kann, weiß, was ich meine. S a g e n h a f t! Uns bricht der Schweiß gleich in Strömen aus und wir retten uns ins kühle Zimmer (die Klimaanlage läuft jetzt - 4 Stunde später - immer noch). Schnell die Fotos überspielen, verschlagworten und verorten. Nun noch kurz (!) zur London Bridge (dem Wahrzeichen des Ortes). Gabi fragt, ob der Weißwein im Eisfach bleiben kann? Länger als 30 Minuten sind wir ja nicht weg! Denkste!

Wir laufen (!!) zur Brücke, denn die ist nur 10 Minuten entfernt. Unter der Brücke will Gerade ein kleines Ausflugsboot zur „Sunset-Cruise“ ablegen. 4 amerikanische Paare und der Captain an Bord. „Would you come with us?“ ruft der Steuermann. Gabi hat den „YOLO-Blick“ und ich kaufe schnell 2 Tickets. Recht hat sie: „You only live once“ - „Du lebst nur einmal“!!

Die nächsten 90 Minuten sind so super entspannend, das sich jetzt immer noch trotz Hitze schwärmen kann. Kein Licht an Bord, der große See und ein Kapitän, der schön erklären kann und gute Musik zu spielen weiß. Wir tuckern 1,5 Stunden kreuz und quer über den See. Die Sonne geht unter - super bei dem kühlenden Fahrtwind. Die Berge der Mojave-Wüste werden lila, traumhaft und romantisch. Wir gleiten in einen Canyon - auch hierzu gibt es eine Geschichte. Es wird immer dunkler und wir sehen sogar eine Sternschnuppe. Zwischendurch sind wir auch mal in Kalifornien, denn der Ort und See liegen knapp an der Grenze.

Nebenbei erfahren wir, wie man in den USA Multimillionär wird: Visionär sein, an Dinge glauben und sie umsetzen. Der Mensch, der diese Stadt „erfunden“ hat, hat allein mit dem Landverkauf (mitten in der Wüste) innerhalb weniger Jahre 100 Millionen Dollar verdient. Dann hat er die London-Bridge, die den Engländern zu klein geworden war, gekauft, jeden Stein nummerieren lassen und Stück für Stück importiert und hier wieder aufgebaut. Kosten? Mehrere Millionen Dollar. Verlust? Nein! Er hat nämlich nur die äußere (übrigens sehr, sehr hübsche) Hülle aufbauen lassen. An der sieht man an einer Stelle noch die Einschusslöcher der deutschen Jagdflieger aus dem 2. Weltkrieg. Das ganze steinerne „Innenleben“ hat er von hiesigen Felsen genommen und die Original Innenteile (kostendeckend!!) verkauft. So geht das!

Gabi war noch kurz im Pool zur Abkühlung, wir beide brauchten die Dusche, sonst würde ich immer noch dampfen. Aber der Wein ist kalt!! Das WLAN hier ist ausgesprochen schlecht. Ob ich diesen Bericht heute hochladen kann, weiß ich nicht. Auch das Nachliefern der noch fehlenden Fotos (inzwischen fehlen 6 Tage) muss wohl noch warten. Aber das macht nichts - irgendwann klappt das. Gute Nacht!

Tagesetappe: 500 km
Übernachtung:
BridgeWater Motel, Lake Havasu City, AZ