USA-West 2014

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

Nebraska

Von Mammuts, Bisons, Erdmännchen und anderem Getier …

BAE8080 (20140903)
Bison im Wind Cave NP

Wir schlafen bis nach 07:00 Uhr - Zeitumstellung ade! Dann machen wir uns fix fertig, skypen kurz mit Vater & Mutter und packen unseren Wagen. Heute kommt erstmals die Icebox zu ihrem eigentlichen Zweck. Das Eis gibt es wie immer kostenlos in großen Mengen aus der Maschine. Ebenso kann sich Gabi dort einen Instantkaffee anrühren. Süßes Gebäck und Obst gibt es auch, ok.

Gegen 08:20 Uhr rollen wir vom Hof, tanken kurz voll (Benzin ist in Nebraska günstiger als in Colorado!). 2 riesige Coffee to go und 2 Sandwiches finden den Weg ins Auto und schon gehts auf der #385 nordwärts über Chadron Richtung
Hot Springs in South Dakota. Der Weg führt wieder durch welliges Grasland. Tempomat rein und rollen lassen. Ein einziges Mal überhole ich einen großen Viehtransporter, der eingebogen war und anfährt. Das lässt der nicht auf sich sitzen: Zusammen mit 3 Kollegen wird er kurz darauf im Rückspiegel immer größer und zieht vorbei. Die anderen tun es ihm gleich. Dabei lassen sie mich stehen, wie ein Porsche ein Dreirad - und dass, obwohl ich schon 5 mph schneller fahre als die erlaubten 60 mph.

An anderer Stele kommt uns einer dieser unendlich langen Züge entgegen. 2 Loks vorne, unzählige Wagons (Gabi hat gestern mal rund 120 gezählt), 2 Loks hinten. Soweit normal. Was ich noch nie gesehen habe: vorweg fährt ein Auto (!) rückwärts auf den Schienen!!! Straßenschilder wie „Oglala National Grasland“ oder „You’re entering Sioux County“ machen deutlich, dass wir uns auf historischen Indianerland befinden.

In Hot Springs treffen wir um 11:30 ein. Hier befindet sich die „
Mammoth Site“ eine weltbekannte Ausgrabungsstätte. Vor 26.000 Jahren lebten hier diese Giganten und wir treffen sie heute an - zugegebenermaßen etwas verändert. Was war passiert? Es gab damals hier eine Erdabsenkung, die ein größeres Loch erzeugte, dass voll Wasser lief. Die Mammuts wollten davon trinken, fielen rein und saßen in der Falle, weil sie nicht mehr rauskamen. Unglaublich? Haben wir selbst gesehen in dem Einführungsvideo vor Ort. Noch heute wird dort gegraben und geschürft. Das ehemalige Erdloch ist inzwischen eine komplett überdachte Ausgrabungsstätte inkl. Ausstellung im laufenden Betrieb. 106 Stoßzähne haben sie bereits gefunden und daraus ist zu schließen, dass hier mindestens 53 Mammuts liegen. Hinzu kommen noch Bären, Löwen und andere Tiere. Schaut mal die Fotos, das war ein sehr interessanter und lehrreicher Rundgang.

Kurz hinter Hot Springs erreichen wir den
Windcave NP. Dieser ist bekannt für seine großen Höhlensysteme - die lassen wir heute aus. Uns ist mehr nach blauem Himmel und frischer Luft. Bekannt ist der Windcave NP aber auch für seine hier heimischen 400 Bisons und unzähligen Prairie Dogs (sehen aus wie Erdmännchen, wenn sie sich aufstellen). Von den Bisons haben wir 399 gesehen, die Erdmännchen auch fast alle. Im Ernst: wir sind kaum im Nationalpark, da sehen wir den ersten Bison fernab im Gelände. 5 Minuten später eine Herde nicht weit von der Straße entfernt, einer auf der Straße. Da fotografiere ich natürlich gleich - aus sicherer Entfernung, denn mit diesen Kolossen ist nicht zu spaßen. Im Auto wagen wir uns näher heran und die ersten Nahaufnahmen entstehen.

In der Folge tauchen immer wieder Bisons auf. Einmal fotografiere ich wieder intensiv aus dem Wagen heraus, da setzt sich die ganze Herde in Bewegung und kreuzt die Straße, Vor, hinter und neben dem Auto: Bisons in allen Altersstufen. Da macht Gabi das Fenster besser zu und die Harleyfahrer, die gerade von vorne kommen, trauen sich auch nicht weiter. Super Erlebnisse, warten wir auf die Fotos.

Später kreuzen einige Tiere die Straße, die wie Antilopen aussehen, wahrscheinlich eine Rehart? Muss ich noch nachschauen (erledigt: das sind Pronghorns, tatsächlich eine amerikanische Antilopenart). An den Windcave NP schließt sich der
Custer SP an. Wir sind in den Black Hills angekommen. Die Straße windet sich in Serpentinen durch Laub- und Nadelwald, immer wieder unterbrochen von größeren Lichtungen. Schöne Musik dazu - wir genießen das sehr! Auf dem „Needles Highway“ fahren wir zum Sylvan Lake. In die Landschaft haben sich nun Felsnadeln gesellt, die alles noch Interessanter machen.

Den Sylvan Lake finden wir auch prima. Wir umrunden ihn auf einem abwechslungsreichen Trail - schön, sich hier die Füße zu vertreten, auch wenn sich kurz mal einige dunkle Wolken vor die Sonne schieben.

Auf dem Schlussstück bis
Custer begegnen uns noch Truthähne (Asterixleser kennen die Guru-Gurus) und Langhornrinder. Gabi macht Fotos bis einer den Kopf senkt und auf sie zustürmt. Da ist ein Zaun dazwischen - dem traut sie aber nicht. Mit wenigen Sätzen ist sie im Auto.

Nun haben wir die Bavarian-Lodge in Custer erreicht, die unser Zuhause für die nächsten 2 Nächte ist. Schön - sieht wirklich etwas bayrisch aus und sie hat auch einiges zu bieten. Swimmingpools drinnen und draußen, Frühstück und für uns ein Zimmer (auf Wunsch: oben). Hier können wir später draussen sitzen und Wein trinken. Zuerst gehen wir aber was essen und wahrscheinlich fahren wir gleich noch die 20 Minuten zum Mount Rushmore. Der ist zwar morgen früh auf dem Weg in die Badlands auch dran, heute Abend findet dort bei Sonnenuntergang aber die Zeremonie mit Nationalhymne, Veteranenehrung und Beleuchtung statt. Das nehmen wir wohl gerne mit …

Wir essen vorher noch zu Abend im zugehörigen Bavarian Restaurant. „Spatzle“, „Bratwurst“ und „Sauerbraten“ reizen uns aber heute nicht. Es gibt Spicy Buffalo Wings & Burger.

Die gut 30 km bis zum
Mount Rushmore National Memorial sind in 25 Minuten erledigt. Alles ist gut organisiert, für 11$ dürfen wir nun ein ganzes Jahr lang täglich mit unserem Auto bei der amerikanischen Kultstätte vorbeischauen.

Es sind einige hundert Leute hier heute Abend und um 20:00 Uhr geht es im Amphitheater und dem Grand Theatre los. Über uns thronen die gut 20 Meter hohen Köpfe der 4 Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln (v.l.n.r.). Ein Ranger hält eine Einführung, es ist mucksmäuschenstill. Er erklärt die Macht des Kunstwerkes und die Wichtigkeit eines jeden Einzelnen. Nach dem Motto: hier werden nicht vier Präsidenten gefeiert - das Denkmal steht zur Ehre von uns allen, die wir Gutes tun, an die Zukunft glauben und andere unterstützen hier. Ok.

Dann gibt es einen Film („Freedom“), in dem es um die Amerikanische Idee, die vier Präsidenten mit ihren jeweiligen wichtigen Akzenten für die amerikanische Entwicklung, die „Native Americans“ (das ist die offizielle Bezeichnung der Indianer) und den Weltfrieden geht. Am Ende markige Bilder zur Amerikanischen B-Hymne. Dabei muss ich an die Übersetzung von Harry Rowohlt denken. t dem Feuerwerk am Ende des Films beginnen die inzwischen in der Dunkelheit verschwundenen Büsten hoch über uns zu leuchten, sie werden heller und heller. Auf kurze Aufforderung stehen alle auf und singen die Hymne - diesmal die bekanntere A-Hymne. Alles sehr ernsthaft.

Nun werden alle anwesenden Veteranen (oder stellvertretend Familienangehörige) auf die große Bühne gebeten. Sie stehen in Reih’ und Glied. Rechts um, Blick zur Fahne. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. 6 von ihnen holen feierlich gemeinsam mit dem Ranger die Fahne ein. Dann darf sich jeder kurz vorstellen und wird beklatscht. Das machen wir eine Weile mit, dann schließen wir uns den ersten an, die gehen. Gute Idee, so kommen wir besser vom Parkplatz.

Auf dem Rückweg durch dunkle Nacht reden wir über das Erlebte. Das war sehr amerikanisch, hatte aber was. Sehr feierlich, irgendwie gut. Das Rudel Rehe sehen wir rechtzeitig, um 21:20 Uhr sind wir wieder zu Hause. Tagebuch ist fertig, Fotos werden morgen gesichtet. Jetzt geht es mit einem Rotwein und ein paar Chips vor die Tür auf die Veranda. Wir haben schließlich Urlaub.

Tagesetappe: 385 km
Übernachtung: Bavarian Inn Motel**, Custer, SD

Durch weites Grasland nach Scottsbluff, Nebraska

BAE7976
Gabi auf dem „Old Oregon Trail“ am Scottsbluff NM

Für mich ist die Nacht wieder früh zu Ende, Gabi schläft aber tief und fest. So kann ich mir schon ein paar Gedanken über den nächsten Tag machen, einige Mails checken, etwas lesen (E-Books auf dem iPhone sind was Feines) und überlegen, wie ich das Problem mit der Homepage in den Griff bekomme. Die Anzeige der Fotos klappt nicht wie in den letzten Tagen, was natürlich abgestellt werden muss.

Gegen 06:00 Uhr ist auch Gabi wach und ich mache mich nach einer erfrischenden Dusche über den Mac her. Ich vermute das Problem in einer Inkompatibilität des Designs mit den Fotofunktionen. Also bastle ich die Reisehomepage auf ein neueres Design um, was in der Vorschau auch echt gut aussieht. Um 09:00 Uhr lade ich alles hoch, Problem ist geblieben, drei Stunden Arbeit umsonst. Gut, dass wir es heute überhaupt nicht eilig haben. Nächste Idee: Einige Skripte sind nicht sauber hochgeladen worden (von Anfang an) - und: das war's. Oft ist die Lösung so einfach. Wieder was gelernt. Nun noch schnell die Fotos von gestern einpflegen und hochladen - fertig.

Gabi ist inzwischen auch aus der Dusche gekommen. Ich hatte schon befürchtet, sie hätte den Ausgang aus unserem riesigen Badezimmer nicht mehr gefunden. Das ist rollstuhlgerecht ausgestattet und so groß, dass da auch eine komplette Partie Rollstuhlbasketball gespielt werden könnte.

Im „Egg and I" Breakfast-Restaurant nebenan holen wir schnell 2 große Becher Coffee to go (je nur 1$) und weg sind wir. Die Straße #34 führt uns zunächst durch das malerische
Tal des Thompson-River immer am reißenden Fluss entlang. Hier und da kann man noch die Spuren der Schäden sehen, die der Fluss im vergangenen Jahr um diese Zeit hinterlassen hat, als ganze Straßen und Häuser weggespült wurden.

Die Interstate I-25 führt uns Richtung Norden nach
Cheyenne in Wyoming. 80 mph (ca. 130 km/h) darf man fahren, da ist die Strecke schnell geschafft, denn es geht schnurgeradeaus und bremsen muss man nicht.

Cheyenne ist schnuckelig klein und total übersichtlich. Die goldene Kuppel des
Capitol Buildings leuchtet uns schon von Weitem entgegen und so benötigen wir noch nicht mal ein Navi, um es zu finden. Parken können wir direkt davor und schon können wir uns dem imposanten Gebäude widmen. Die Tür ist offen und innen finden wir nicht nur eine nette Dame, die uns Hinweise für die weiteren „Sehenswürdigkeiten" gibt, sondern auch einige ausgestopfte Tiere (sogar einen Büffel) und Restrooms im Basement. Die brauchten wir auch …

Einmal kurz die Straße runter gefahren und in der 18th. Street wieder kostenfrei geparkt. Die Stadt ist die zweitgrößte in Wyoming, aber total übersichtlich. Breite Straßen machen es uns einfach. In der „
Historic Downtown“ ist ein riesiger Wrangler-Westernladen. Hier gibt es alles für den Cowboy und das Cowgirl von heute - alles! Sogar ein Hutmacher dampft frische Cowboyhüte zurecht. Die Auswahl an Westernstiefeln und Boots ist gigantisch doch wir widerstehen noch mal.

Im alten
Eisenbahn-Depot ist heute ein Museum und wir bezahlen je 8$ um es von Innen zu sehen. Versprochen werden eine große Modelleisenbahn, viele Fotos aus der Gründungszeit des Eisenbahnbaus und „Big Boy" eine der größten Dampfloks, die je gebaut wurden. Die Fotos sind da, die Modelleisenbahn auch, wenn diese auch recht spärlich und verstaubt anmutet. Ein freundlicher älterer Herr erläutert uns aber alles im Detail und berichtet auch umschweifend von seinem Sohn, der in Deutschland wohnt und Braumeister bei Weihenstephan ist. Einige alte Artefakte aus der Pionierzeit der Eisenbahnen gibt es noch zu sehen, Big Boy wurde aber inzwischen in den Holiday-Park versetzt. Der liegt nur 1 gute Meile entfernt und ist eine öffentliche Grünanlage - das Zuhause einer wirklich gigantisch anmutenden Dampflok.

Das war es dann aber auch wirklich in Cheyenne und nun rollen wir auf der I-80 ostwärts. Nach 15 Minuten gehen plötzlich die Warnlampen für Öl und Ölfilter an. Mist! Runter von der Interstate und anhalten. Glücklicherweise haben wir einen sog. „Gas-Exit" erwischt und so stehen wir direkt vor einer Truck-Werkstatt - ansonsten ist hier aber außer einer Tankstelle nichts, aber auch gar nichts.

Ich rufe den Alamo Roadside-Service an und werde nach einigen Tastendrücken mit der freundlichen, aber extrem schwer zu verstehenden Jolanda verbunden. Das Problem ist schnell vermittelt. Bis die dann aber erst mal weiß, wo wir stecken, dauert es. Zwischen Cheyenne und Kimble, an der I-80 East, bei Exil 377 - ist doch gar nicht schwer. Bis ich begreife, dass sie noch immer überlegt, in welchem Staat wir sind, dauert es. Wieder was gelernt. Mit der Info fange ich im Wiederholungsfall (den ich nicht brauche) an.

Ihre Idee ist nicht schlecht: Soll doch der Truck-Service den Öl- und Filterwechsel machen. Also frage ich, Jolanda am Ohr, da mal nach. Nissan-SUV können die aber nicht. Dann will sie unsere derzeitige „physical Adress" haben, GPS-Daten reichen ihr nicht. Also wieder zum Servicemann. Nun telefoniert sie ein wenig rum und bietet uns an, das Auto in Cheyenne zu tauschen. Wollen wir aber nicht. Schließlich schlage ich vor, den Wagen in der Nähe von Scottsbluff, unserem heutigen Ziel warten zu lassen - ohne selbst zu lange warten zu müssen. Sie telefoniert nochmal - wir bleiben in der Leitung. Nach 27 Minuten Telefonat haben wir eine Adresse in Scottsbluff, wo wir morgen früh um 8 vorbei schauen sollen. Ich lasse mir noch bestätigen, dass am Wagen nix passieren kann, wenn wir weiterfahren (das lege ich ihr quasi in den Mund), dann geht es endlich weiter. Puh, das war in Kombination mit der Gluthitze im Auto eine schweißtreibende Sache, aber: „a very good way to improve your american english!"

Die Fahrt war ansonsten umspektakulär. Als wir die Rockies erst mal hinter uns haben besteht die „Gegend" aus gelbgrünem, leicht welligem Grasland, das außer einigen Kuhherden, Bohrtürmen und Highway-Patrols überhaupt nichts zu bieten hatte. Gabi merkte zwischendurch an, dass es sie nicht wundern würde, wenn hinter der nächsten Kuppe ein Spähtrupp Indianer auftauchen würde.

Wir mampfen frisches Obst und Nüsse und erreichen um 15:30 Uhr das Motel. Da dort derzeit niemand im Office ist fahren wir schnell die 6 km bis zur genannten Servicewerkstatt. Ich erkläre unser Problem, lege Mietvertrag und „Reference-No." von Jolanda vor und nun sitzen wir hier, trinken Kaffee, schauen Fernsehen, schreiben Tagebuch und warten, dass der Ölwechsel erledigt wird. Nach 45 Minuten ist alles erledigt - super Service, unfassbar - und dabei wollen die von mir nur eine Kopie des Mietvertrages und eine Unterschrift, keine Kreditkarte, nix.

10 Minuten später checken wir ein. Das, was in anderen Motels ein Office ist, würde ich hier mal vorsichtig als „Wohnhöhle" bezeichnen. Dort hausen in unfassbarem Chaos die mehrere Kubikmeter einnehmende Dame des Hauses und zwei halbwüchsige Kinder, die mampfend vor dem Fernseher inmitten einer Unmenge Tand unaussprechliche Dinge knabbern. Aber die Dame ist sehr nett und verspricht uns ein Upgrade. Auf meine Frage, was man an einem Zimmer mit 2 Betten, Bad und Fernseher denn upgraden kann kontert sie: „ein Zimmer mit 2 Betten, Bad und 2 Fernsehern sowie vielen Sitzgelegenheiten“. In dem großzügigen Zimmer gibt es tatsächlich 7 Sitzgelegenheiten und genügend Steckdosen! Aber was zum Teufel macht man mit 2 Fernsehern auf so engem Raum? Vielleicht testen wir das später. Von aussen mutet das Motel recht neu an - von innen eher oldfashioned (m.E. stark geschönt - Gabi findet es nicht so schlimm, ich ok). Immerhin ist es das günstigste der gesamten Reise.

Wir fahren tatsächlich um kurz nach 16 Uhr noch über den „
Old Oregon Trail" zum Scottsbluff NM. Die Zufahrt zur kurzen Straße durch das Monument ist schon geschlossen, wir wandern aber etwas herum und verschaffen uns einen Überblick. Die Sansteinformationen dienten den Indianern und später den weißen Siedlern als Landmarke auf dem Old Oregon Trail nach Westen. Insgesamt eher unspektakulär, viel Sandstein in weiter Prärie und ein paar alte Kutschen der ersten Einwanderer, die hier zwischen 1840 und 1869 vor allem zum Goldrush durchkamen. Das macht für mich den Reiz des Ortes aus: sich vorzustellen, wie hier über 500.000 Menschen mit Ochsenkarren durch Indianerland zogen und ihr Glück suchten - die Geschichte weiß, dass nicht alle dieses auch fanden …

Auf Empfehlung unserer Zimmerwirtin kehren wir in der „Log Cabin" ein. Gabi kann nicht widerstehen und bestellt bei der hyperfreundlichen Blondine nochmal einen Buffalo-Burger, diesmal mit French Fries (Pommes), die gelockt daherkommen. Ich schwanke zwischen Chili (con carne?) und einem Burger und entscheide mich für einen Chili-Burger mit Onion Rings. Ich ahnte nicht, was das ist: ein aufgeklappter Burger mit Patty, vollkommen ersäuft in Chili con carne, überhäuft mit Zwiebeln und Käse. Sieht unmöglich aus, schmeckte aber superklasse. Selbst der Ausgebuffteste wird diesem Gericht nichts Gesundes abgewinnen können - die Bohnen und 2x Zwiebeln in diesem Zusammenhang als Gemüse zu bezeichnen, geht wohl nicht. Hat aber super geschmeckt und sehr satt gemacht. Prima.

Das Gewissen treibt uns noch in den „Fresh Food" Supermarkt, in dem wir u.a. diverses frisches Obst, Cookies, Muffins etc. als Wegzehrung für morgen erwerben.

Dann sind wir endlich im Motel, richten uns ein und schreiben die Tagesberichte fertig. Leichte Beute heute, denn wir haben das Meiste ja schon in der Werkstatt erledigen können.

Nun werden wir noch kurz die Fotos versorgen, die diversen Devices laden sich von alleine wieder auf und wir setzen uns mal mit Rotwein vor unsere 2 Fernseher. Gute Nacht!

Tagesetappe: 343 km
Übernachtung: Circle 6 Lodge*, Scottsbluff (Gering), NEB