USA-West 2014

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

Mesa Verde NP

A perfect sunday!

BAE0570 (20140914)
Gabi in der Bisti Badlands Wilderness


In der Nacht war es draussen mal sehr laut, Gabi hat’s verschlafen. Dafür ist sie am Morgen hellwach, als es gilt, Minuspunkte für das Motel zu sammeln. Nur 2 Duschhandtücher, keine Seife, Shampoo o.ä., keine Kosmetiktücher, kein Fön, keine Kaffeemaschine auf dem Zimmer, schlechter Kaffee im Office und sogar das Eis kostet hier 25 Cent. Ein Skandal - wir reisen ab!

Sehr schnell haben wir den uns noch unbekannten „
Mesa Verde NP“ erreicht, der als DER kulturhistorisch bedeutsamste Nationalpark der USA gilt. In den letzten 3 Jahren haben wir uns immer vorbei gemogelt - heute wollen wir uns die „Cliff Dwellings“ der frühen Anasazi anschauen.

Was das ist? Nun: eine Mesa ist ein Tafelbergplateau, eine Mesa Verde ist demzufolge ein „Grünes Tafelbergplateau“ in über 2.000 m Höhe. Dort haben die Ureinwohner Amerikas, die Anasazi vor über 700 Jahren puebloartige Häuser in die Felswände gebaut, quasi freischwebend in der Felswand - vergleichbar mit Schwalbennestern. Der Park schützt heute über 4.500 bekannte archäologische Fundstätten einschließlich 600 Felsbehausungen.

Unten im Visitor Center besorgen wir uns Tickets für eine geführte Tour zum „
Balcony House“ (je 4$). Dort geht es um 11 Uhr los - der Name ist Programm. Vorher fahren wir aber ca. 1 Stunde (!!) vom Visitor Center durch endlose Serpentinen hoch auf den Tafelberg. Rancherin Keyla stimmt die Gruppe auf die nächste Stunde ein und sie tut das sehr schmissig: Wir sollten uns der Höhe und mögliche Einschränkungen für Herz. Kreislauf und Atmung bei größerer Anstrengung bewusst sein. Wir müssen wissen, dass sich die Behausung der Anasazi, die wir gleich besuchen werden, unter unseren Füßen in der steilen Felswand befindet. Die Tour erfordere daher körperliche Anstrengung und etwas Sinn für Abenteuer. Zunächst gehe es unzählige Treppenstufen hinab. Das „Balcony House“ betreten wir dann über den Hintereingang, der nur für die Tour geschaffen wurde und den es im Original nicht gab: eine über 10m hohe, sehr steile Holzleiter. Nach der Besichtigung sei die Anlage nur über den eigentlichen Haupteingang zu verlassen, einen äußerst engen, 3,7 Meter langen Tunnel, den wir nur auf Händen und Füßen kriechend durchqueren könnten. Dann folgten noch 2 über 5 Meter hohe Leitern und grob in den Fels gehauene Stufen - die Anasazi hätten halt gewusst, wie man es Eindringlingen schwer macht.

Klare Ansage von Keyla: wer sich das nicht zutraut, hat JETZT noch die Gelegenheit, hier zu bleiben. Die Tour ist klasse und gewährt gute Einblicke in die Lebensweise der frühen Indianer. Wir untermauern das Gesehene später noch durch einen Besuch im
Museum. Keyla erläutert knackig und einfühlsam das Zuhause der Indianer und ihre beschwerliche Lebensweise. dabei macht sie eindringlich darauf aufmerksam, was „Zu Hause“ und das „Dach über den Kopf“ auch heute noch für uns Menschen bedeuten. Sehr gute Tour - mit Rückfahrt den Berg hinunter und Stopps an diversen Viewpoints ist der Vormittag schnell verflogen.

Um 15 Uhr erreichen wir dann unser Motel in
Farmington und stellen fest, dass wir das gleiche, sehr schöne Zimmer wie vor 3 Jahren bekommen haben. Prima. Hier können wir draussen sitzen (tue ich gerade auch beim Tagebuchscheiben) und die Zimmerausstattung ist klasse. Einen Moment lang zögern wir, ob wir uns tatsächlich noch auf den Weg in die Bisti Badlands Wilderness machen sollen. Zu verlockend ist der Gedanke an einen Mittagsschlaf. Aber das schöne Wetter und die Aussicht auf die Wüsten-Wanderung auf eigene Faust siegen. Wir kochen uns einen Kaffee, genießen den im Zimmer und auf geht es die schlappen 68 km südwärts. 45 Minuten später sind wir vor Ort - das Auto kräftig zugestaubt und wir etwas durchgerüttelt von den letzten Kilometern auf unbefestigter Piste. Knapp 2 Stunden treiben wir uns zwischen den Hoodos, Kohlebergen, und versteinerten Baumstämmen im ausgetrockneten Flussbett (dem „Wash“) herum.

Wir halten Ausschau nach den berühmten „Cracked Eggs“ - finden sie aber wieder nicht. Hier ist aber der Weg das Ziel und das Abenteuer hat erste Priorität. Wir genießen das sehr. Man muss immer schauen, dass man den Rückweg zum Auto noch finden kann und nicht die Orientierung verliert. Dabei ist es extrem heiß hier und außer uns niemand weit und breit. Karte und Beschreibung dieses Ortes haben wir aus dem Internet. Beim Klettern in der Mondlandschaft müssen wir immer sehr aufpassen: 1. nichts kaputt zu machen, 2. unsere Knochen zu schützen und 3. nicht irgendwohin zu fassen oder zu treten, wo sich eine Klapperschlange, ein Skorpion, eine Tarantel o.ä. gestört fühlt. Etwas Nervenkitzel ist schon dabei und das mitgebrachte Wasser wird dringend benötigt. Außer ein paar Geckos, die aufgeschreckt umherhuschen, sehen wir aber keine Lebewesen.

Das war wieder eine tolle Tour und um 19:15 Uhr sind wir zurück im Motel. Hier könnten wir auch mal einen ganzen Tag verbringen, wüssten nur nicht recht, wie wir das mit der Hitze in den Griff kriegen könnten.

Direkt gegenüber vom Motel ist das „
Tequila Restaurant“. Hier waren wir schon vor 3 Jahren total begeistert und als Belohnung für einen fleißigen Sonntag und perfekten Abschluss dieses schönen Tages lassen wir es mal so richtig krachen: 4 extrem leckere und große Margaritas, Natschos, „hot“ Salsa, eine mexikanische Platte für 2 Personen, serviert im heißen Bottich (verschiedne Sorten Fleisch, Fisch, Shrimps, scharfe Soße, Käse und extrem „hotte“ Peperoni in der Größe einer Paprika), dazu Tortillas, Reis und Bohnenmus und anschließend noch lecker Tequila mit Salz und Zitrone aus dem Familienbecher. Boh!!!!

Nun: Tagebuch schreiben, zwischendurch mit den Füßen in den Pool, ein Glas Rotwein dazu, Fotos überspielen und Homepage berichten. Gleich noch den Riesenfernseher anschmeißen - nur zum Spaß - und zum Abschluss eines wirklich sehr perfekten Sonntags bei bestem Wetter in unserem Reiseland Nr. 1! Good night!!

Tagesetappe: 385 km
Übernachtung:
Americas Best Value Inn, Farmington, NM