USA-West 2014

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!

Gabi & Jürgen on Tour ...

Flaming Gorge NRA

Endlose Weite und springende Lachse

BAE0086 (20140911)
Gabi & Jürgen (mit Bär) auf der „Geological Loop“, Flaming Gorge NRA


Die Dusche im „Angler’s Inn“ verfügt über einen modernen 3-fach Automaten für Shampoo, Lotion und Duschgel. Dumm ist es, wenn der sich säubernde Motelgast kurzsichtig ist und sich Bodylotion statt des erforderlichen Shampoos in die Haare schmiert. Gut, dass ich keine Harre und eine fürsorgliche Gabi habe, die mich auf diese Gefahr hinweist. Gefahr erkannt - Gefahr gebannt - Jürgen sauber.

So gut in den Tag gestartet schmeckt der Kaffee aus der zimmereigenen Maschine bestens. Sonstiges Frühstück ist hier nicht inbegriffen. Dabei haben wir die „teuerste“ Nacht des diesjährigen USA-Aufenthaltes hinter uns. Und das bei nur einem Queen-Size-Bett. Aber die Sache von St. Moritz ist ja die von gestern. Bei einem weiteren Aufenthalt in Jackson werden wir jedenfalls wieder weiter außerhalb nächtigen. Zentrumsnähe lohnt sich hier nicht wirklich, da man gut mit dem Auto reinfahren kann.

Wir erwägen, in dem Restaurant der Virginian Lodge zu frühstücken - so richtig amerikanisch. Hier hatten wir 2011 unser erstes amerikanisches Frühstück und das war klasse - die Pancakes riesig und der Bacon kross. Neben den 10 Harley-Fahrern, die draußen warten, stehen im Eingang weitere 20 Gäste und warten auf einen Tisch. Dauert uns zu lang, also fahren wir 3 Blocks weiter zu Albertsons Supermarket. Auch den kennen wir schon. Das macht vieles einfacher, wenn man sich hier wie zu Hause fühlt.

Ich mache ein paar Fotos im Supermarkt - die werden irgendwann dann auch mal hier auf der Fotoseite auftauchen. Besonders den Gang mit den Chipstüten (links) und Cookies (rechts) finde ich immer wieder faszinierend. Ihr dürft gespannt sein.

Wir kaufen jedenfalls ein und zwar frisches Obst und Sandwiches sowie Wraps zum Frühstück und Mittagessen. Bei Starbucks stehen die Zeichen schon auf Halloween und so bekomme ich einen Kaffee in der Geschmacksrichtung „Kürbisgewürz“. Schmeckt lecker!!

So gewappnet machen wir uns auf den Weg in den Süden. Anfangs geht es auf der #191 durch die Berge, immer am
Hoback-River anklang. Nach der 15sten Überquerung hören wir auf zu zählen. Sagenhaft schöne Strecke. Die Reise wird eintöniger, als es später durch die Red Desert geht. Einzelne „Historic Landmarks“ machen uns darauff aufmerksam, dass hier auch die Siedler nach Oregon und California durchkamen. Ansonsten ist hier außer Herden von Pronghorns, Kühen und Pferden nicht viel zu sehen außer Himmel bis zum Horizont. Dafür rollt der Wagen aber zu guter Musik stetig vorwärts.

Hinter
Rock Springs und Green River erreichen wir die „Flaming Gorge NRA“ und folgen der #530 bis Manila. Das ist ebenfalls eine schöne Strecke, die immer wieder Ausblicke auf den Stausee eröffnet. Seit längeren halten wir nach „Restrooms“ Ausschau, da wir mehr oder weniger dringend ein Klo benötigen. Die Mengen Kaffee wollen schließlich wieder raus. Aber: seit hunderten Kilometern: Fehlanzeige. Da: links ab geht es auf unbefestigter Straße zu einem Bootssteg - tatsächlich mit angekündigten Restrooms. Die 5 km Gravel Road machen wir mit links und so besuchen wir das Klo am Rande des Universums . in „the middle of nowhere“. Gut!

In Manila (jaja - wir sind immer noch in den USA und nicht auf den Philippinen) springe ich kurz beim „
Ashley National Forest Headquarter“ rein, um Informationen über die „Geological Loop“ einzuholen, die hier in der Nähe sein soll und im Reiseführer als Geheimtipp gehandelt wurde. Die Rangerin ist sehr nett, gibt mir die nötigen Hinweise, eine Karte und den Rat, auf Bären aufzupassen, besonders beim Picknick. Ich kontere mit meinem Wissen aus dem „Grizzly & Wolf Discovery Center“ von gestern und erfahre, dass sie dort 1 Jahr lang gearbeitet hat. So kann ich berichten, dass sich die Bären im Herbst täglich 20.000 Kalorien reintun, um für den Winterschlaf, der bis zu 7 Monaten dauern kann, gerüstet zu sein. Da sie dafür nur 10% Fleisch (insbesondere Insekten und Aas) zur Verfügung haben und den Rest mit Nüssen, Beeren und Planzen auffüllen müssen, wären unsere Sandwiches eine willkommene Ergänzung der Speisekarte.

Ich berichte noch kurz vom gestrigen Fernsehprogramm mit dem Titel „How to survive“ Da wurde gezeigt, wie man überleben kann, wenn man mit dem Auto in einen Fluss stürzt, in einen Waldbrand gerät, vom Tornado erfasst wird, vom Hai gebissen oder (Trommelwirbel!) vom Schwarzbären angegriffen wird. Die „Reportage“ machte das im Multiple-Choice-Stil: 3 Antworten zur Auswahl und dann wurde beschrieben, was man machen soll und was nicht. Zwischen jeder Frage gab’s natürlich Werbung. Das war unterhaltsam, aber nicht wirklich ernst zu nehmen. Dass man weißen Haien nicht auf die Nase hauen soll, schwarzen Bären aber schon - das wussten wir bereits. Wir sind also gerüstet. Die Rangerin war mit mir amüsiert.

So fahren wir den „
Geological Loop“ tatsächlich ab - ein Umweg von ca. 1 Stunde, der sich wirklich lohnt. Tolle Landschaft, endlose Serpentinen, knallrote Lachse, die sich im Fluss aufwärts kämpfen, Gräber von Siedlern und das Ganze unter blauem Himmel. Zwischendurch futtern wir unsere Sandwiches auf einem einsamen Picknickplatz und schauen nach Bären und Big Horns aus - was kann Urlaub schön sein!

Auch der Rest des Weges bis
Vernal ist schöne Strecke (mal wieder über einen Pass von 3.000 m) und es kämpfen sich viele Radfahrer/-innen die Berge hoch. Vernal ist größer als wir dachten und steht ganz im Zeichen der Dinosaurier. In jedem „Vorgarten“ steht einer. Hier sind viele Ausgrabungsstätten und morgen steht für uns auch das „Dinosaur NM“ auf dem Programm.

Essen gehen wir heute im „
The Quarry Steakhouse & Brewery“. Hier gibt es viele Biere vom Fass, u.a. auch lokale Erzeugnisse. Ich probiere ein „hop’n keg brewery Red Wash Crude“ (Schwarzbier wie Guiness, nur ohne Schaum und sehr dünn - dafür im Hause gebraut) sowie ein „Hoo Doo Kölsch“ (ebenfalls von hier - dünn und blond). Dazu gibt es leckeren Burger mit scharfen Jalapenos & Onion Rings und für Gabi Pasta Alfredo mit Chicken. Dass wir in Utah sind, merken wir an der an dem Hinweis auf der Speisenkarte, dass Alkohol nur an den ausgeschenkt werden darf, der auch etwas isst und an der Bierwerbung an der Wand für die Biersorte mit dem schönen Namen „Polygamy Porter“ und dem Slogan: „Why have just one?“. Verkehrte Welt!

So - Tagebuch fertig, Wein schmeckt ebenfalls. Nun noch die Fotos, dann verlassen wir morgen Utah schon wieder. Bislang haben wir in diesem Staat viel mehr Zeit verbracht - zu Recht, wenn ich z.B. an den Arches NP, Bryce Canyon o.ä. denke. Diesmal liegen die Schwerpunkte aber wo anders - wir sind ja nicht zum letzten Mal hier …

Tagesetappe: 500 km
Übernachtung:
Split Mountain Motel, Vernal, UT